Dieses Thema kann man nicht oft genug bringen: etwas vom ersten und wichtigsten das man in einer seriösen Hexenausbildung lernt ist die Sache mit der Selbstverantwortung. Wir machen keine höheren Mächte oder anderen Menschen dafür verantwortlich wie es uns geht. Es gibt bei uns auch keine „strafenden Götter“ aber sehr wohl gibt es das Gesetz von Ursache und Wirkung (oder „kleines Karma“ wie ich es nenne) das dafür sorgt das alles das man tut oder nicht tut Konsequenzen hat. Selbstverantwortung zu praktizieren klingt leichter gesagt als getan, macht aber durchaus Sinn, wenn man wirklich weiterkommen und wachsen möchte im Leben als Erwachsener. Denn so übernehme ich die Macht über mich selbst und meine Gefühle und ziehe diese von anderen ab.
Energievampire haben so eigentlich keine Chance, ausser man lässt es zu und übernimmt somit auch die Verantwortung dafür. Dann darf man aber nachher nicht jammern…
Doch eben, als Mensch mit Gefühlen und Erfahrungen die uns formten bzw. programmierten muss man diese Selbstverantwortung erst disziplinieren und stärken. Das Thema wird in der heutigen Gesellschaft ja auch ständig auf die Probe gestellt und nicht vorgelebt, denn egal ob Medien, Politk oder Religion: immer sind „die Anderen“ schuld.
Heisst das, dass man deshalb nicht wütend, verletzt oder verärgert sein darf wenn einem Unrecht angetan wird? Mitnichten, aber es bedeutet das man selbst die Verantwortung dafür übernimmt wie man auf diese Herausforderung reagiert. Bleibt man im Frieden? Weint man ständig (auch oft ein altes Muster zum Thema Aufmerksamkeit, oder aber Anzeichen für eine ernsthafte Depression/Nervenschwäche)? Macht man andere für sein „Leid“ verantwortlich (und gibt ihnen so Macht über die eigene Gefühlswelt) oder bleibt man bei sich, setzt das Gelernte um und hält so Kraft und Energie bei sich?
Viele verharren lieber in der Opferrolle, die ja auch unheimlich bequem werden kann (auch wenn sie natürlich irgendwo weh tut) oder die einfach so in Fleisch und Blut übergegangen ist, das man sie kaum mehr in Frage stellen möchte. Es wurde und wird ja durchaus auch von klein auf beigebracht das „Leiden“ ein Wert ist und einen in „den Himmel“ bringt. Passt aber nicht zur Hexenphilosophie in der das Leben ein Wert ist und Freude das Göttliche nährt.
Das man in der Hexenphilosohie durchaus auch eine professionelle Therapie in Betracht ziehen darf und soll wenn tiefe Wunden, Depressionen, Ängste etc. der Heilung bedürfen oder Ursachen überhaupt erst einmal erkannt werden müssen, mag manche überraschen, ist aber etwas das auch meine LehrerInnen immer wieder betonten und mit dem ich völlig konform gehe.
Nur sollte diese Therapie dann ein Anstoss sein etwas zu verändern und nicht einfach zum Pflaster werden das man aufklebt und unter dem man seine Wunde heimlich weiter „pflegt“ in dem man noch einen Daumen hineindrückt wenn keiner hinsieht. Leider neigen gerade „spirituelle“ Menschen dazu Therapien und generell die Inanspruchnahme der Schulmedizin oder klassischen Psychotherapie als Schwäche zu sehen und wehren diese oft vehement ab. Hetzen dann lieber von einer alternativen Therapie zur Nächsten, springen von Heiler zu Heiler und von einer Lehre zur Anderen, lassen dabei auch viel Geld liegen. Doch kommen nicht unbedingt flott weiter und manche werden sogar so Abhängig von Therapien, Beratungen, Ausbildungen, Kursen, etc. das sie erst recht noch eine Herausforderung mehr dazu „gewinnen“ anstatt sich dem Kern zu widmen (Karte im Tarot: der Teufel).
Dabei werden die seriösen unter diesen Heilern eben genau das zu vermitteln versuchen: Selbstverantwortung und Selbstliebe als Fundament zur Heilung. Und ebenso in Harmonie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln daran arbeiten, das der Patient wieder ins Gleichgewicht kommt. Ich kenne inzwischen einige Therapeuten die hervorragend mit Aerzten zusammenarbeiten (und umgekehrt). Und ich bin zwar weder Heiler noch Therapeut, gebe aber dennoch oft Anstoss bzw. die Anregung auch diese in den Heilprozess mit einzubeziehen. Denn auch Magie und Ritual setzen nur Prozesse in Gang und Energien, die man dann richtig nutzen sollte.
Selbstverantwortung und Selbstliebe – sowie die daraus resultierende Nächstenliebe – lehren ja auch die meisten bekannteren Religionen und Philosophien im Kern, bevor sie von Machtmenschen umgekrempelt wurden. Darum kommt man nicht herum wenn man wirklich in seinem Leben stehen möchte und nicht zum Spielball des selben werden will. Und die Liebe zu sich selbst kann wieder etabliert werden, auch wenn man sie verloren glaubt. Es gibt keine Grenzen und wenn man wirklich will, dann findet man Wege….
Aber wie gesagt, das erfordert Arbeit, Disziplin und eine Bereitschaft die nur dann gegeben sein wird, wenn man sich selbst in den Arm nehmen kann und möchte. Wenn man wirklich die Heilung und ein erfülltes Leben zum Zielt hat und es sich wert ist, dies anzustreben.
Ein paar Schritte zurück zwischendurch? Wird es geben. Fehler und Fehltritte? Gehören dazu. Sind Teil des Lebens, Lernens und Wachsens. Aber dann steht man auf, freut sich darüber Mensch zu sein und es überhaupt erst erkannt zu haben, klopft sich dafür auf die Schulter und geht weiter.
Und nein (ich betone es vorsichtshalber wieder einmal): ich habe die Weisheit nicht mit dem Löffel gegessen, ich spreche durchaus aus (Selbst-)Erfahrung und auch wenn ich lehre, so wird das Leben auch für mich noch einige Herausforderungen bereithalten die dann hoffentlich auch zur Selbstreflektion anregen und mich so wachsen lassen. Und meine guten Freunde sowie mein Coven helfen mir dabei. Auch mit Rat und Kritik, wenn es sein muss. Aber auch in dem sie mir aufzeigen, wo ich selber dabei bin wieder Macht abzugeben weil ein altes Muster die Oberhand gewinnt (die Karte „Stärke“ im Tarot drückt dies hervorragend aus)…
Hex lernt nie aus (auch das lernt man hochoffiziell, im Übrigen)…
Blessed Be