Licht und Liebe

Nun, ich lasse mich ja gerne vom Gegenteil überzeugen, aber ich bin der Meinung das „positives Denken“ sowie „Licht und Liebe“ only als Konzepte absolut nicht funktionieren und wenn, dann nur temporär. Ersteres wurde ja schon von Psychologen bestätigt (der positiv konditionierte Mensch fällt zumeist dann in seine erste schwere Depression, wenn ihn ein unabwendbares Ereignis einholt).

Habt ihr schon mal jene weissgekleideten, spirituellen Lichtgestalten genauer angesehen, wenn ihnen irgendetwas gegen den Strich geht? Wie dann das Lächeln gefriert und die Augen alles andere als Liebe durch die Gegend senden. Oder wie „nett“ sie oft über Konkurrenten reden und fachsimpeln? Da werden so viele negative Emotionen des Images wegen runtergeschluckt, die dann nur darauf warten irgendwann mal entfesselt auszubrechen, oder aber den Körper von Innen heraus zu verzehren. Ich will nicht verallgemeinern, aber keiner wird wiedersprechen wenn ich hier feststelle, dass es auch ein kaltes und zerstörerisches Licht gibt. Das auch die Sonne entweder wärmen oder verbrennen kann. Und das sterile Weiss, dass Krankenhäuser und Pflegeheime oft „ziert“ finde ich grässlich, dabei ist es ja auch „hell“. Alles, sowohl das Licht als auch die Dunkelheit sind Teil des Universums und seines Funktionierens. Man kann nicht eines ausschliessen, und alles ist in allem enthalten.

Ich liebe das Licht. Jenes wunderbare und erleuchtende, wärmende Hell, dass das volle Farbspektrum beinhaltet. Ich schätze Menschen die realistisch sind und dennoch gnadenlos optimistisch bleiben. Lebensfreude versprühen. Mit ihrer herzlichen Art Anderen ein wunderbares Gefühl vermitteln. Die auch einmal traurig, hässig, wütend sein können und Gefühle zulassen, sich ihnen aber nicht ergeben. Menschen die lichtvoll sind, aber nicht verkrampft jeden negativen Gedanken sofort und widernatürlich aus ihrem Bewusstsein verbannen. Jene Lebenskünstler und Harmoniemenschen haben meinen vollen Respekt. Manchen haben es die Götter in die Wiege gelegt. Andere wiederum arbeiten daran. Für mich beinhaltet das Hexentum bzw. die Ausbildung auf diesem Weg genau diese Arbeit. Dieses Streben nach Balance. Ein Leben im Licht, das die Dunkelheit nicht ausschliesst – sie umarmt. Wir werden aus dem dunklen Mutterleib geboren. Das Universum ist dunkel, unterbrochen vom Licht das es gebiert. Die leuchtende Galaxie ist in den schwarzen Kosmos gebettet. Licht und Dunkel sind der Kern der Kreation, der Schöpfung.

Und was die Liebe anbelangt. Sie ist eines der wunderbarsten Gefühle und so facettenreich, das man sie gar nicht richtig beschreiben kann. Sie ist die Triebfeder wunderbarer Handlungen und der Kern vieler schöner Dinge. Aber auch die Liebe kann ins Gegenteil umschlagen. Sie kann verzehren. Sie kann fanatische Züge annehmen. Den Verstand auf negative Art deaktivieren. Unsere Psyche in Aufruhr versetzen. Einengen und Freiheiten rauben. Auch hier: positive und negative Aspekte eines wunderbaren Begriffes. Ich denke Ihr wisst worauf ich hinauswill.

Viele Esoteriker argumentieren mit der "bedingungslosen Liebe" und damit, dass diese für sich steht. Ich nenne es anders. Ich nenne es "Urvertrauen" in die Schöpfung, ins Universum, in Göttin und Gott, die Urmutter und darin, dass alles seine Richtgkeit hat.

Hexe zu sein, heisst das Leben zu lieben. Die konstruktiven Prozesse zu fördern aber die natürlichen Destruktiven zu respektieren. Kein Leben ohne Tod, auch wenn diese Tatsache in unserer Kultur immer wieder aus dem Bewusstsein verdrängt wird. Hexen sind Heiler. Sie lieben das Licht und die Dunkelheit, aber sie verlieren sich in keinem von beiden.

Licht und Liebe sind wunderbare Dinge die man fördern sollte., die allerdings nur eine Seite des Lebens und seiner Vielfalt darstellen. Halten wir sie hoch als Ehrenhaft, vergessen wir aber die Ganzheitlichkeit nicht, die das Leben beinhaltet. Nehmen wir uns ein Beispiel an naturnahen Kulturen und ihren Erkenntnissen. Und den Ahnen und Vorfahren.

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