Kollektives ADHS oder nachhaltiges Lernen?

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Es regnet, und das ist eine frohe Botschaft denn es ist für die Jahreszeit viel zu trocken und die ersten Quellen begannen bereits auszutrocknen. Was mich jedoch verwundert, das heisst, eigentlich verwundert es mich nicht wenn ich genauer nachdenke, ist, das die manche bereits jetzt über das Wetter lästern und meckern. Hallo? Sonnenschein ist nicht alles und wenn die Medien dann auf den Zug aufspringen und schreiben das es zu wenig Wasser hat wird wieder kollektiv gejammert! Vorher merkt das ja nur wer direkt betroffen war und ist. Wie man feststellen kann, steuern die Medien ja die Ängste und Emotionen vieler Menschen in nicht unerheblichem Mass. Über was nicht berichtet wird, existiert nicht (oder nur am kaum beachteten Rande). Wie anders kann man sich erklären, dass die Atomkraft an sich erst jetzt mit der horrenden Katastrophe in Japan bei den Leuten Abscheu und Entsetzen hervorruft, obwohl die Meiler schon vorher genauso unsicher waren hierzulande. Und dennoch die meisten bis gerade eben FÜR Atomkraft waren, wie Umfragen zeigten. Die Medien waren bislang auch eher auf der Befürworterseite. Als Atomkraftgegner wurde man ja fast herablassend betätschelt oder als unrealistischer Hippie bezeichnet, was für mich nix Schlimmes wäre, für andere jedoch scheinbar genauso als Schimpfwort gilt wie “Baumknuddeler” und ähnliches…

Jetzt rückt plötzlich in den Aufmerksamkeitsbereich, was bisher immer so schön verdrängt und von den Medien heruntergespielt wurde. Und man merkt wie schnell die Sicherheitsversprechen der Lobbyisten sich als Luftblase erweisen können, auch, aber nicht nur angesichts der Unberechenbarkeit unserer lieben Mutter Erde die damit sicher nicht – wie einige behaupten – “ihre Rache” übt oder sich “zum Feind der Menschen” entwickelt (solche Aussagen lassen mich ergrummeln), sondern die einfach ein lebendiger Organismus ist der sich bewegt und dessen Platten sich auch weiterhin hin- und herschieben werden. Ob mit oder ohne Menschen, Dinos, Aliens oder was auch immer.

Der Schrecken und das unendliche Leid, verursacht durch die Naturgewalten, ist eine Sache. Und die raubt einem ob ihrer Dimension fast den Atem und man hofft und bangt für die betroffenen Menschen. Für die “strahlenden” Perspektiven waren und sind wir Menschen selbst verantwortlich und diese Verantwortung wird nun so manchem schlagartig bewusst. Es ist jedoch auch ziemlich ironisch, wie dies nun populistisch von Politik und Medien so ausgeschlachtet wird. Doch für einmal ist das nicht einmal so schlecht, wenn dadurch endlich etwas in Bewegung kommt. Auch wenn immer die schale Frage “wie lange” im Hinterkopf herumschwirrt, denn Mensch scheint heutzutage an einem kollektiven ADHS zu leiden und beim nächsten, andersthematischen medialen Trommelwirbel bereits wieder vieles zu vergessen um sich dem nächsten Grauen zu widmen. Derzeit merkt man das gerade auch gut im Bezug auf Libyen, dessen Schreckensherrscher Gaddafi sich wohl die Hände reibt ob der raschen Wahrnehmungsverschiebung die innert eines Tages – verständlicherweise – stattgefunden hat und die ihm Luft verschafft, um die Rebellion niederzuknüppeln.

Und fragt sich noch jemand was sich in Haiti, Chile, Christchurch, etc. weiter abspielt? Ist vielleicht nicht direkt zu vergleichen, und dennoch verschwanden diese gebeutelten Regionen schnell wieder aus dem Fokus obwohl gerade Chile und Haiti noch immer am kämpfen sind.

Das führt zu einer anderen Frage: wie umgehen mit dem Leid, das einen selbst im übrigen auch schneller treffen könnte, als einem lieb ist? Mit”leiden”? Eher nicht, denn das war und ist selten eine konstruktive Energie. Mitfühlen? Unbedingt. Und helfen wo man kann und da das in den seltensten Fällen vor Ort sein wird sind Spenden genauso angebracht wie Gebete und Rituale mit denen man Mitgefühl zeigt und energetisch dort hinein investiert wo es einem für richtig erscheint. Die Frage was hier richtig und was falsch ist, muss hier auch wieder jeder für sich in Eigenverantwortung beantworten. Doch Solidarität zu zeigen ist in jedem Fall richtig und lässt uns als Menschen zusammenwachsen in einer Welt die zumindest virtuell (und äusserst stromfressend) sowieso schon zu einem grossen Netz geworden ist.

Im Übrigen bin ich nicht dafür das man Betroffenheit schickt und sendet, auch wenn diese aufgrund der Schwere dieser und anderer Katastrophen oft automatisch unser Herz erfüllt. Auch nicht, dass man diese Katastrophen dazu nutzt um alles schlechte in der Welt in den Vordergrund zu stellen und somit begründet warum man eh nix mehr machen kann oder alles so besch(eiden) ist.  Sondern man sollte aus meiner Sicht konstruktive Gedanken der Heilung schicken, auch mit einfliessen lassen das der Mensch hoffentlich aus solchen schrecklichen Tragödien lernt und nicht nach einem Aufschrei des Mit-Leides dann wieder so weiter macht wie bisher, sondern das die Sensibilisierung wächst und sich die Dinge nachhaltig zum Besseren wenden können. Doch das ist eben beim kollektiven ADHS so eine Frage, die nur die zukünftigen Entwicklungen beantworten werden.

In jedem Fall sollten wir dankbar sein dafür, dass es uns doch recht gut geht und das wir in der Lage sind in solchen Momenten zu helfen und zusammenzuhalten.

Diesen Samstag um 19.00 Uhr zünden einige Hexen ihre Vollmondlichter im Übrigen bewusst im Gedanken an Japan an, um für Harmonie und eine Wiederherstellung des Gleichgewichtes zu bitten. Auf das die Heilprozesse beschleunigt und die globalen Lernprozesse ebenso nicht vernachlässigt werden. Wer sich angesprochen fühlt und sich anschliessen möchte, ist herzlich willkommen.

Hier die Adresse der Glückskette für jene die ein paar Franken übrig haben und spenden wollen: https://www.glueckskette.ch/de.html . Dort wird man feststellen, das es auch andernorts noch viel Leid gibt und nicht alles hat direkt mit Mutter Erde zu tun. Mit der Natur des Menschen jedoch in vielen Fällen.

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