Zeitgeistig getrennt: Spiritualität/Magie und Alltag

t.s

 

Es ist witzig wie viele Leute Spiritualität und Alltag trennen. Das Eine hier, das Andere da. Hübsch auseinandergehalten anstatt es miteinander zu verweben, denn ist es nicht das Ziel eines magischen Weges, Spiritualität im Alltag zu leben?

Nein, nicht in dem man weiss oder schwarz gewandet überall und zu jeder Zeit heraushängen lässt, wer oder was man ist. Sondern im Innen gefühlt und im Aussen gelebt.

In meinen Kursen und in Gesprächen stelle ich oft fest, dass manche Leute gerade dann wenn sie durch Krisen gehen quasi Scheuklappen aufsetzen und nichts von dem was sie gelernt haben oder wissen, egal ob aus Büchern oder Kursen, umsetzen. So als wäre die Magie ein Refugium, dass ja nicht mit dem Privatleben vermengen darf, sonst wärs nicht mehr „magisch“. Somit ist der magische Weg nur so etwas wie eine Ruhepause mit der man sich vom privaten Stress, von Job und Beruf erholt.

Das ist aus meiner Sicht äusserst menschlich (auch ich kenne diesen Stolperstein) aber grundlegend falsch! Die Stärke eines magischen Weges liegt doch genau darin, dass er sich mit dem Alltag verwebt. Was bringen mir Techniken für Harmonie, wenn ich sie nur dann anwende, wenn ich Zeit und eine Ruhepause habe? Was bringt mir ein Zauber gegen Traurigkeit, wenn diese schon lange vorüber ist? Was bringt mir eine Atemtechnik zur Beruhigung, wenn ich sie im Krisenfall nicht einsetze?

Es verwundert mich nicht, denn die Trennung ist in jedem Fall die leichtere Übung. Aber die wahre Herausforderung und der Schlüssel zur Magie liegt im integrieren und leben. Eben nicht mittels Klamotten oder offensichtlich plakativem Einsatz von Talismanen, mystischem Make Up oder schwülstigen Worten und aufgedrängtem Wissen im zwischenmenschlichen Bereich.

Und die Götter freuen sich auch über Zuwendung wenn mal keine Krise im Leben herrscht und Dankbarkeit, wenn mal etwas sehr gut läuft.

Für manche Menschen ist Spiritualität bzw. Magie ein Kommerzprodukt geworden. Wenn sie gebraucht werden, dann erinnert man sich an sie. Sie werden konsumiert, wie heutzutage hier im Westen alles konsumiert wird. Aber auf die Veränderungen die sie im Innen mit sich bringen so man sich auf sie einlässt, verzichtet man, weils zu unangenehm ist oder schon wieder einen „Stress“ für sich darstellt. Ja nicht den Schatten kennenlernen oder sich selbst in Frage stellen. Hauptsache man kann sich Reiki- oder andere Diplome an die Wand heften oder eine Mitgliedschaft irgendwo vorweisen. Aber so funktioniert das kaum befriedigend und bleibt eine oberflächliche Sache….

Eines jedoch ist klasse: ich habe das Gefühl, dass es auch immer mehr Menschen gibt, die genau das wollen. Die sich mit Herz und Nieren auf das ganze Spektrum an Erfahrungen einlassen. Die wissen, dass ihre Ziele nur durch harte Arbeit auch und vor allem an sich selbst zu erreichen sind und die dieses Schaffen an ihrem magischen Wesen nicht scheuen. Und das macht Freude und lässt auch Optimismus wachsen.

Guten Wochenstart, liebe Leser.

Bild: 9 Schwerter,Cosmic Tribe Tarot, Steve Postman

4 Kommentare

  1. Hallo Dreamy (vielleicht klappt es diesmal, habe wieder Schwierigkeiten mit der Annahme meiner Kommentare). Die Trennung verläuft wohl vor allem bei den Menschen, die Spiritualität als dogmenbeladene Pflichtübung zum Seelenheil betrachten. Mich störte es schon als Kind, dass man einmal pro Woche beim Kirchgang ein anderer Mensch zu sein hatte als unter der Woche. Bleibt wie sonst die Erkenntnis, dass jeder seine Chancen bekommt, den Tiefschlaf zu verlassen und die Spiritualität als Normalzustand zu entdecken, auch wenn es mit viel Kopf- und Herz-Arbeit verbunden ist. 😉 Lieben Gruss. Hila 

  2. da kann ich Euch nur zustimmen. So schade es auch ist. aber der mensch geht Lieber denn weg mit dem geringstem wiederstand als sich mal in eine andere richtung zu bewegen wo vermutlich ein paar felsbrocken liegen.:-) Liebe Grüsse Bea

  3. Zum Glück schreibst Du noch, dass Du den Stolperstein kennst, ansonsten hätte ich nachfragen müssen :-p Schwer ist es, aber ich glaube zu wissen, dass es machbar ist.

    Kommt von mir aus gesehen immer darauf an, welchen „spirituellen Weg“ man geht und ob es überhaupt integrierbar ist 🙂

    Patric

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