Vorwärts mit Hindernissen

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Gestern wies mich eine Kollegin innert einer schriftlichen Konversation hin, das ich schon länger nicht mehr so “zwäg” bin wie einst und ich musste mir persönlich eingestehen: sie hat recht! Der Prozess in dem ich stecke zieht sich schon einige Zeit ziemlich hin und ich mache selbst ein Dilemma durch bei dem ich anderen hervorragend zur Seite stehe und ihnen durchhelfe: ich stecke ein wenig fest. Der Unterschied zu vielen anderen ist jedoch: ich mache niemanden dafür verantwortlich. Es ist keine “schwarze Magie” die mich bremst, kein Mensch im Umfeld und auch die Gesellschaft – obwohl auf einem seltsamen kollektiven Trip – hat damit kaum etwas zu tun, ausser das für einen empfindsamen und hellfühligen Menschen die Energien vielleicht ein bisschen intensiver kratzen als sonst und herausfordern. Auf meinem Hexenpfad habe ich gelernt die Eigenmacht zu fördern und die Verantwortung für mein Leben zu übernehmen. Und doch empfinde ich es als völlig normal, wenn auch nicht gerade angenehm, manchmal auch wieder ein bisschen “unten durch” zu müssen…

Natürlich ist es nicht gut, wenn dieses “unten durch” zu lange dauert und man den Finger nicht aus dem Allerwertesten bekommt. Doch wenn ich zurück denke und all die Fortschritte in meinem Leben anschaue, die ich auch sehr meinem Leben als Wicca verdanke, und dem was ich auf diesem Weg lernte, dann bin ich durchaus auf mich stolz. Es sind nicht immer die grossen Schritte die einen vorwärts bringen, sondern auch und vor allem die vielen Kleinen, die stets vorantreiben und die den abenteuerlichen Pfad fortschrittlich wandern lassen.

Ich bin sicher das kein/e Priester/in dieser Welt, unabhängig der religiösen und spirituellen Wurzeln, ständig nur “in Licht und Liebe” wandelt. Ich kenne einige – auch spirituell Arbeitende – die derzeit gar regelmässig pflanzliche oder gar chemische Psychopharmaka nehmen, weil sie mit den Herausforderungen der Zeit und ihrer Ansprüche nicht klarkommen. Mein Weg ist dies nicht mehr, aber ich sehe es als Stärke und Beitrag zur Heilung und nicht als Schwäche, sofern man diese Phasen nutzt um am Kern der Herausforderung zu arbeiten.  Es gehört mit zum Wesen des Menschen gerade dann die grössten Fortschritte zu machen, wenn er in einer Krise steckt. Ich hab die Wurzeln der Meinen schon lange erkannt und mit 45 bin ich in einem Alter in dem ich auch mal überdenken soll und darf wie es weitergeht und was ich eigentlich will. Dass dies dann zwischendurch auch mit den Gegebenheiten und dem Zeitgeist kollidiert ist anzunehmen. Und das in Zeiten des Wandels auch wieder alte Muster in die Manifestation drängen, ist für mich ein Teil des Heilungswesens, solange sie erkannt werden und man weiterhin danach strebt aus ihnen zu lernen.

Jeder Lehrer lernt selbst am meisten durch das Leben und daraus wie er diese Lehren integriert und verarbeitet. Und jede Krise in meinem Leben und ihre Bewältigung half mir schliesslich dabei auch besser zu verstehen und anderen dabei zu helfen aus ihr rauszukommen, allerdings auch nur wenn die andere Person bereit ist ihre Eigenmacht und ihre Selbstverantwortung anzuerkennen. Denn ansonsten ist jede – auch magische – Hilfe wie ein Medikament das nur die Symptome bekämpft. Aber diesen Anspruch stelle ich auch an mich selbst.

Um wieder auf den Anfang zurückzukommen: ja, ich gehe nun schon einige Zeit durch eine persönliche Transformation mit Energien die sich verdichten und die auf eine Veränderung zustreben. Ist das unangenehm? Ja. Ist es notwendig? Ja. Wie lange wird es noch dauern? Ich kann es nicht sagen, denn manche Prozesse laufen in der ihr eigenen Geschwindigkeit. Werde ich daraus lernen? Logisch. In jedem Fall weiss ich, das ich nicht alleine bin und bin dankbar für all das Gute das in meinem Leben existiert, sowie für all die kleinen und grossen Schritte die mir immer wieder bewiesen, wie schön es ist wenn man wieder eine Herausforderung erfolgreich bewältigt hat. Auch die dunklen Götter sind liebenswert und die ihnen inliegende Heilkraft ist wertvoll, wenn man auch bereit ist diese zu erkennen…

Am letzten Vollmond hatten wir eine kleine Runde in der wir räucherten, orakelten und wo jeder seine Wünsche an die Anderswelt übergab. Ich hatte keine! Denn ich bin zufrieden, auch innerhalb der persönlichen, inneren und äusseren Herausforderungen die ich zu bewältigen habe und die mit Zielen und neuen Perspektiven zu tun haben.

Ich bin sehr gespannt wo mich der Weg in den nächsten Jahren hinführt und was alles nach Veränderung strebt. In jedem Fall wird es weiter vorwärts gehen. Mit gelegentlichen Zwischenstopps…

 Smiley

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