Von gefühlten Schreibblockaden und unterdrückter Be(Geist)erung

Wenn man in der Szene aktiv ist stellt man sich irgendwann einmal die Frage was man zu gewissen Themen überhaupt noch schreiben soll. Es ist doch alles schon irgendwo gesagt? Eine Herausforderung mit der ich mich gerade herumschlage, denn ich habe der lieben Anufa vom WurzelWerk schon lange einen Beitrag für diese geniale Website versprochen. Abgesehen davon, das ich im Moment ein bisschen eine Blockade schiebe wenn es darum geht erlebte oder erfahrene Dinge per Text ins Aussen zu tragen, ist es genau diese Frage die mich beschäftigt: was schreiben?

Gerade in der Hexenthematik, aber auch in anderen Bereichen der spirituellen Vielfalt ist schon so viel geschrieben und philosophiert worden – auch von mir -, das sich ab einem gewissen Moment alles nur mehr zu wiederholen scheint. Natürlich stellen uns die Gegenwart sowie das Lernen und Wachsen  immer Material zur Verfügung auf das man die zeitlose Weisheit übertragen und sich einklinken kann, doch auch hier tun sich dann manchmal gefühlte (!) Grenzen auf.

Spontan kommen mir oft Ideen von denen ich denke: „auf- und niederschreiben“, doch sie ziehen vorbei und nach ein paar Tagen haben sie den „Spektakulär Faktor“ der sich oft an Emotionen hängt, wieder verloren.

Dann kuckt man auch ein wenig fremd und wundert sich ab einem Moment wieviel da gelabert wird. So viel das man sich manchmal fragt, ob die Leut auch praktizieren, oder nur gut in Worten sind? Und selbstverständlich möchte man diesen Eindruck nicht auch erwecken *g*.  Auch wo man früher gerne in Diskussionen einstieg denkt man sich plötzlich: „Whatever“ und hält sich zurück. Lässt sein, auch wenn man die Dinge völlig anders sieht und/oder erlebt. Liegt es am älter und weiser werden (ich verkneif mir jetzt mein grinsen)? Daran, dass das Beteiligen gefühlt an Wichtigkeit einbüsst (was dann wiederum doch indirekt mit dem älter werden zu tun haben könnte)?

Langsam wird mir aber klar, das es gar nicht darum geht ob sich die Dinge im Kern wiederholen oder wieder und wieder ausgebreitet werden. Eigentlich geht es um die Individualität die man in der Behandlung eines Themas mit einbringt. So bleibt es im Kern wohl meist gleich, aber das Drumherum hält es am Leben. Und so kann man auch auf alte Gedanken neues Licht werfen. Dabei geht es auch nicht darum (wie in vielen derzeitigen „spirituellen Trendbewegungen“) alten Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen, sondern darum Kraft des eigenen Wortes aus der Frucht in ihren vielen Sorten – in diesem Beispiel eben Trauben – neuen Wein zu gewinnen. Der darf dann gar in einem alten Schlauch vor sich hin gluckern und darin reifen. Ich weiss zwar nicht ob man diesem Beispiel folgen kann und wie glücklich es gewählt ist *lach*, aber es war eben so ein Spontanvergleich…

So muss auch ich diese bequeme (Schreib-)Blockade etwas genauer betrachten und mich liebevoll mit ihr auseinandersetzen. Denn es ist ganz und gar nicht so das ich nichts mehr zu sagen hätte. Es geht vermutlich eher darum, das ich im Moment nicht gross etwas teilen möchte und vielleicht, tief innen, in Frage stelle, ob das Veröffentlichen von Gedanken und Texten überhaupt noch etwas bringt, in dieser überinformativen Zeit in der noch dazu viele sowieso alles besser wissen. Und sicher tut es das. Immer noch. Irgendwie muss das aber erst wieder bis tief in mich einsickern und verfestigen… Mich be-geistern… Denn einst spürte ich diese Be-geisterung und ich glaube nicht dass sich diese Geister verzogen haben. Im Gegenteil: eigentlich pochen sie an von mir verrammelte Türen… Aber nur wenn es ums schreiben geht, denn sonst haben sie in meinem Leben derzeit ziemlich grossen Anteil… sogar im wahrsten Sinne des Wortes 😉
Ein spannendes, persönliches Praxisthema für diese Woche… das eigentlich schon länger angestanden hätte… Aber alles hat wohl seine Zeit 🙂

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