Vielen Dank, Helvetia

dsinein

Ich bin nicht so gut im politisieren und vermeide dieses Thema auf meinem Blog normalerweise so gut es geht. Aber gestern war ein Tag an dem mein diesbezüglicher, politischer Pessimismus einen Tritt in den Hintern bekam und ich von Herzen dankbar war dafür, das mein Gefühl hier für einmal nicht stimmte.

Nämlich dann, als die Durchsetzungsinitiative der SVP nicht angenommen wurde und sich somit zeigte, das die Schweizer nicht so rechts angesiedelt sind, wie viele Medien sie darstell(t)en und sie durchaus unterscheiden können zwischen recht und unrecht. Und auch mobil machen wenn es wirklich zu weit geht.

Und als Ausländer der hier nun doch schon über 20 Jahre lebt bin ich dafür wirklich sehr dankbar, denn es beweist das meine Liebe zu diesem Land nun doch ein bisschen weiter wachsen darf und nicht von solchen Abstimmungen getrübt wird, die so gegen alles schiessen was keinen Schweizer Pass hat.

Es hat mir auch gezeigt welche Menschen in meinem Kollegenkreis denken und ein humanes Bewusstsein entwickelt haben das sich nicht von den Medien trüben lässt, und welche dieser Bekannten voll auf Propagandamaschinen herein fallen ohne sich überhaupt tiefer mit den Inhalten auseinanderzusetzen.

Als zum Beispiel eine (nun ehemalige) Freundin durch die Bank durch Propaganda-Plakate teilte und auf keine Diskussion einstieg wurde mir klar, dass es Menschen gibt die die Ersten wären die emotionalisiert mit der Heugabel auf Hexenjagd gingen, wenn sie für irgend etwas einen Schuldigen brauchen oder sich dem Gesamtbild verschliessen, weil das einfacher ist. Etwas das man auch so manchem Kommentar entnehmen konnte.

Das ist traurig, aber als Fakt zu akzeptieren.

Es ging jedenfalls nicht wirklich um Kriminalität bei der Initiative (in der Schweiz tritt nun auch so eines der härtesten Gesetze gegen kriminelle Ausländer in Kraft) sondern darum, sich jener Menschen anderer Nationalitäten schnell entledigen zu können. Und das hätte dann theoretisch und beispielsweise in einem rechten Klima auch ausländische Blogger oder Journalisten treffen können, die hier leben und kritisch berichten.

Man hätte dann nämlich schnell jemanden denunzieren und „deportieren“ können und wohin das führen kann zeigt die Geschichte der Menschheit (und ganz besonders die jüngere Geschichte Europas).

Aber es ist ja nicht passiert und es macht Hoffnung und erfreut das Herz in diesem Land zu leben, das für einmal dem rechten Trend rundum doch getrotzt hat (ich weiss leider nicht ob das in meinem Heimatland auch so ausgesehen hätte). Vielleicht sogar einmal die Einbürgerung anzustreben und dann stolz darauf zu sein, Teil eines fortschrittlichen und menschlichen Landes zu sein das mit seinem eigenen Willen durchaus auch mal aneckt wo es angebracht und vernünftig ist, aber dank mitdenkender Menschen die sich informieren letztlich die Vernunft siegen lässt.

Ob es so weiter geht? Die Zukunft wird es zeigen. Der Euphorie in der Presse bezüglich der Zukunft mag ich mich noch nicht so ganz anschliessen. Aber es ist sicher ein Signal, hoffentlich auch an andere Länder die immer weiter nach rechts rutschen weil die Menschen Angst haben und einfache Lösungen suchen anstatt sich mit den wirklichen Problemen auseinanderzusetzen, die derzeit global zu lösen wären.

Hier hätte ein Donald Trump als Kanditat zur Präsidentschaft wenigstens keine Chance. Aber eine Partei in die er passt, jetzt wo sie so extrem nach rechts gedriftet ist, leider schon.

Danke in jedem Fall: Danke Helvetia. Danke Helvetier :-* .

Ihr seid klasse 🙂

 

Kommentar hinterlassen