Vernissage mit Hexer Stefan Wiesner

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Am Donnerstag war ich an eine Buchvernissage eingeladen mit der der sympathische, kreative und naturverbundene Koch Stefan Wiesner – auch “der Hexer aus dem Entlebuch” genannt” sein neues Buch “Avantgardistische Naturküche” vorstellte. Das zweite dicke Meisterwerk von ihm das im AT Verlag erschien. Mit Family, Crew aus seinem “Gasthof Rössli”, Helfern und Mitarbeitern am Buch (Foto-Team, Schreiberling/Autor Andrin C. Willi, uvm), Webmastern und Freunden, vor allem aber vor interessiertem Publikum wurde dieses hochinteressante Werk präsentiert und die Reden des Autoren und Stefan himself waren wahnsinnig interessant, unterhaltsam, spannend und handelten von Visionen, Träumen, der Arbeit die hinter so einem Buch steckt, aber auch von Widerständen (Behörden können wirklich manchmal ziemlich doof tun) und Herausforderungen…

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Was mir an Stefan so sympathisch ist, und das fiel mir während seiner Rede grad nochmal auf, ist seine sensible und doch so herzliche Art. Da spricht ein Mensch der seine Leidenschaften Natur und Kochen auf eine Art miteinander verbunden hat, die auf dieser Welt vermutlich einzigartig ist. Da spielen Alchemie und Spagyrik eine Rolle, werden auch metaphysische und energetische Aspekte mit einbezogen, wird dem Reich der Naturgeister und Mythen Respekt gezollt und aus der Fülle an Inspiration geschöpft, die Mutter Erde auf allen Ebenen für jene die lauschen wollen bereit hält. Stefan ist einfach durch und durch authentisch und das beeindruckt vermutlich auch so manchen Skeptiker.

vernissage1 Aber zurück zur Vernissage… In meinem ersten Anlauf sah ich so viele Leute dort, das ich mich zuerst gar nicht richtig ran getraute. Nicht sehr hexenhaft selbstbewusst, werden manche denken, aber was gesellschaftliche Anlässe in ungewohntem Umfeld anbelangt bin ich etwas aus der Übung und ohne Begleitung dann zumeist auch einmal eher “verloren”. Als ich dann näher kam und Andrin bei seiner Rede zuhörte erblickte mich Stefan, winkte mir zu und holte mich auf die andere Seite, wo auch seine Familie und Freunde standen. Damit war für mich das Eis gebrochen und ich konnte beruhigt der wirklich unterhaltsamen Rede lauschen, hatte nachher noch nette Begegnungen und das mein Schatz später dazu stiess liess mich die Momente noch mehr geniessen. Für Verpflegung aus Stefans Küche war gesorgt und ich freute mich über ein signiertes Exemplar mit Widmung von “Avantgardistische Naturküche”, das mir sogar noch geschenkt wurde. Es herrschte einfach eine Herzlichkeit die auch im Buch zum Ausdruck kommt.

Das Buch selbst ist übrigens genial und selbst wenn man nicht kocht, so ist man von den Ideen und der Philosophie dahinter fasziniert. Das Stefan – wie bereits im ersten Buch – zwischendurch immer wieder Anekdoten einbringt, von seiner Philosophie erzählt, Freunde, Mitarbeiter, Helfer und Inspirationsquellen vorstellt ermöglicht einen Einblick auch in den privaten Kosmos dieses kulinarischen Visionärs der noch so viele Ideen hätte und der von einem 4-D Restaurant träumt in dem wirklich alle Sinne angesprochen werden.

vernissage5 Mich faszinierte vor allem der Teil wo er eine seiner wichtigsten Quellen vorstellte, den Parfümeur Jimmy Studer, der die Welt der Düfte so stark in Stefans Leben rückte und ihm sogar dabei half Markenparfüms nach zu kochen. Klingt abgedreht? Ist es auch, aber auch so etwas von spannend. Wie der Abschnitt über die Bäume und den Förster Peter, der dabei hilft die richtigen Hölzer zur Verarbeitung zu liefern, Kräuterfrau Verena Grönveld Hofstetter, die sich für den Koch auf Wunsch auf in die Natur macht um die richtigen Zutaten zu finden. Oder die Anekdote über die Heusuppe (wurde auch kredenzt) die Stefan Wiesner über 2000.- an Busse kostete und ihn fast ins Gefängnis brachte, weil behördliche Sturheit verbieten wollte mit Heu zu kochen. Erst als dieses dann von Laboren abgenommen und zertifiziert wurde, hatten die Querelen um die Suppe ein Ende.

Auch liest man (und merkte es auch an der Vernissage) die Liebe zu seiner Familie heraus, die ihn auf dem eigenwilligen, kulinarischen und sicher nicht immer einfachen Pfad begleitet. Für mich ist jedenfalls klar, dass der Begriff “Hexer” mehr als zutreffend ist, denn Stefan reitet auf dem Zaun, lebt mit den Mythen und Wesen der Zwischenwelten und auch wenn der Kessel heute sicher ein moderner ist, so landen doch die verschiedensten Zutaten im Topf, wird destilliert, experimentiert, umgesetzt und gebraut das es eine Freude ist. Auch Wurst und Käse wird auf Arten verfeinert, die alle Sinne ansprechen.

imbuch Wer sich übrigens fragt was ich dort auf der Vernissage verloren hatte: auch ich und meine Zwischenwelt kommen drin vor. Ein Umstand mich enorm mit Freude erfüllt. Denn zwischen all diesen spannenden Menschen, Inspirationen und Geschichten einen Platz bekommen zu haben erachte ich als grosse Ehre und mein Dank ist allen Beteiligten sicher.

Aber was schreibe ich da: am besten sichert Ihr Euch selbst ein Exemplar und stöbert rein. Ist auch ein tolles Weihnachtsgeschenk  und wenn das jetzt nach Werbung klingt: ist es auch! Ohne Scham. Denn gute Projekte und Menschen die ihre Leidenschaft mit Herz leben sollten unterstützt werden. Basta! :).

Es ist keine Frage, das wir das Buch auch in der Zwischenwelt führen und rundum viel Erfolg und weiterhin gute Ideen, Projekte und Inspirationen wünschen. Das neue Menü von Stefan widmet sich übrigens dem Reich der Naturgeister, genauer gesagt: den Zwergen. Und irgendwann werden ich und mein Schatz es sicher mal in den Gasthof Rössli schaffen und die sympathische und naturverbundene Atmosphäre geniessen. Ich hab viel Gutes gehört und bin überzeugt, das daran nichts übertrieben ist.

avantgardistische naturkueche

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