Und einmal mehr: Montagsgedanken

Nach dem schlimmen Migräneanfall der alle Register zog entschloss ich mich gestern zu einem Tag zu Hause. Der Sonne traute ich nicht, die Luftqualität in Luzern war durch die Hitze sowieso bescheiden und so ganz vorbei war der überwiegend neurologische Spuk ja doch noch nicht. Vormittags hüllte ich mich in Salrauch und Copalschwaden und verspürte das Bedürfnis zu trommeln; ein Bedürfnis dem ich dann auch nur zu gerne nachgab. Die monotonen und sanften Klänge der Trommel zogen mich am Leermondtag dann auch rasch in andere Sphären wo ich eine Runenbegegnung hatte mit einer mir wohlbekannten und dennoch geheimnisvollen Freundin die sich mir als meine Heilerin vorstellte. Es war eine wiederholte Begegnung denn an Beltane hatte ich diese Rune als Schlüssel zur Lebenskraft für die nächsten Monate aus dem Beutel gezogen. Jedenfalls fühlte ich mich nach der Ritualarbeit wesentlich besser, auch wenn bis jetzt noch nicht alles wieder in Balance ist….

Ich muss gestehen: ein wenig war ich auch selbst schuld denn ich hatte die Warnsignale der letzten Tage (Auraflimmern, etc…) in einem Anflug von Euphorie wissentlich übersehen und dann auch noch am Vortag der Attacke meine Muskeln in zweimaligem Training etwas überanstrengt was wohl zu einer Übersäuerung des Organismus führte und somit das Paket vollends schnürte.

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Anderes Thema: gestern sah den "Weltspiegel" und hatte das Gefühl einen Horrorfilm zu goutieren, denn die Welt die einem da gespiegelt wird hat ja so gar nichts freudvolles mehr zu bieten, wenn man der Sendung Glauben schenken darf. Ich wage das ernsthaft zu bezweifeln, aber somit liegt es ja im medialen "alles ist schlimm" Trend der die Leute derzeit auf einen echt dunklen und angstvollen Tripp lenkt. Im Gruselszenario stach dennoch ein Beitrag über Rechtsradikale in Ungarn besonders unangenehm ins Herz. Warum? Weil ich innert kurzer Zeit von vier Menschen aus meiner Heimat Österreich unabhängig von einander ähnliche Geschichten aus dem Land der Berge vernehmen durfte. Aus der Sicht einiger Österreicher ist good old Austria besonders in ländlichen Gebieten auf einem sehr schrägen Tripp und man beginnt immer agressiver gegen alles anzugehen das "anders" ist. Beginnt bei Ausländern und geht über alternative Heilkunde, alternative Spiritualität bis hin zur Homosexualität. Bei Geschichten von Ortschaften in denen sich Jungs und Männer ungescholten in neurechten Uniformen treffen und noch hofiert und von der Dorfgemeinschaft unterstützt werden, jagte es mir einen kalten Schauer über den Rücken. Auch in Wien geschehen angeblich seltsame Dinge, verschwinden gar engagierte Menschen und werden bedenkliche Vorfälle von den Medien verharmlost oder mit Kleinstmeldungen abgespeist. Was besonders interessant ist, denn Wien verkauft sich nach aussen hin als liberale Weltstadt mit dem Prädikat "ist anders"… Also wenn das alles stimmt was mir Österreicher(!) erzählen, dann wäre das echt traurig, befremdend und eine Schande für ein so schönes Land in dem viele wundervolle Menschen wohnen… Da kann ich nur hoffen, dass hier der "uns" eigene Hang zur Dramatik die Dinge schlimmer erscheinen lässt als sie sind…

Für das Thema sensibilisiert bleiben sollte man auf jeden Fall überall auf der Welt, vor allem weil die gesellschaftlichen Tendenzen vielerorts und nicht nur in Österreich etwas schräg scheinen, im Moment. Man nehme nur das erstarkende Gewaltpotential auch bei öffentlichen Anlässen und sogar bei Sportveranstaltungen, sowie den zunehmenden Aberglauben der sich trotz oder "gerade wegen" Technik und Aufklärung zu verbreiten scheint.

Und trotz oder gerade wegen dieser Gedanken wünsche ich Euch einen schönen Wochenstart und einen gesunden, freien Geist…

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