Es ist genial, das zwei meiner deutschsprachigen Lieblingsacts fast zeitgleich mit neuen Alben auf den Markt kamen, denn so kann ich schön zwischen den beiden Silberscheiben wechseln und mich an genialem Sound und hervorragenden Texten erfreuen. Etwas früher waren Silbermond dran, mit „Nichts Passiert“ und der grandiosen Single „Irgendwas bleibt“, einem Song der für mich schon jetzt zu den Besten des Jahres gehört.
Doch das Album hat wesentlich mehr zu bieten. Nicht nur Abwechslung, sondern auch Texte die kritisch den Zeitgeist beleuchten und zum Handeln aufrufen. Meine Lieblingssongs sind neben der Singleauskoppelung der Opener „Alles Gute“ und das von Paulo Cohelo inspirierte „Krieger des Lichts“. Doch zwischen all den Perlen ist es nicht leicht überhaupt einen Song zu favorisieren und so kann ich dieses Rockalbum mit starken Pop-Elementen nur empfehlen. Diese Band macht sich Gedanken und scheut sich nicht, diese mitzuteilen. Und diese Ehrlichkeit ist mir ihr Erfolgsrezept. Das sie musikalisch immer besser und reifer werden ohne den jugendlichen Esprit zu verlieren, zeichnet Silbermond jedenfalls dick aus.
Christina Stürmer’s „In dieser Stadt“ setzt auf bewährtes, auch wenn die sympathische Österreicherin wie schon auf dem letzten Album auf etwas rockigere Töne baut. Beim ersten Durchhören war ich gar etwas enttäuscht, doch diese Enttäuschung währte nicht lange, denn schon beim zweiten Durchgang bohrten sich einige der Songs in meine Gehörgänge und blieben für einige Zeit präsent. Und seither entdecke ich Song um Song. Zwar kann Christina aus meiner Sicht textmässig nicht ganz mit Silbermond mithalten denn – typisch österreichisch – über einige Passagen wird mehr das Leiden besungen und in diesem Gebiet schrammt sie gelegentlich ziemlich am Pathos vorbei, doch trotzdem gibt es auch hier Lieder die aufbauen und dazu aufrufen, den Finger aus dem Allerwertesten zu nehmen und anzupacken. Und Songs die zum Optimismus motivieren. „In Dieser Stadt“ offenbart Poprock vom Feinsten und musikalisch überrascht das Album mit kleinen Experimenten die effizient hinter der markanten Stimme Stümers Akzente setzen.
Christina Stürmer und Silbermond beweisen das guter und rockiger Pop mit deutschen Texten mehr denn je gefragt ist und das Musiker nicht nur Standardware abliefern, sondern durchaus auch zum Denken anregen können ohne gar belehrend oder langweilig sein zu müssen. Beide Alben richten sich nicht nur an Teenager, auch wenn Stürmer etwas mehr in diese Richtung tendiert. Von den Sounds können, dürfen und sollen sich auch Erwachsene angesprochen fühlen. Und mich haben beide wieder mal überzeugt. Hervorragend!
Echt witzig Bruderherz das wir auch bei der Musik noch teilweise am selben Strang ziehen *ggg*!! Bin bei den beiden Alben ganz deiner Meinung und find auch beide toll 🙂
Na, Brüderchen, wir müssen ja irgendwas gemeinsam haben ausser unseren Eltern *lach*…
Christinas Album gefällt mir immer besser und es rotiert derzeit fast nonstop :)… Favoriten im Moment: „Vielleicht“, „Niemals Hoffnungslos“ und „Mehr Als Perfekt“ 🙂