Sometimes it snows in April

raspberryNormalerweise reagiere ich ja nicht gross wenn Celebrities ins Sommerland reisen. Auch wenn es mich berührt mag ich mich nicht gross in die grosse Bedauerungswelle einklinken die dann immer los geht.

Bei Prince muss ich aber ein paar Zeilen verlieren, denn das war ein Künstler der mich doch eine ganze Zeit lang mit seiner Musik durch Höhen und Tiefen begleitet hat. Musik deren Wirkung auf mich in guten und schweren Zeiten meines Aufwachsens durchaus als „magisch“ zu bezeichnen war.

Ich habe nicht viele Konzerte so genannter „Stars“ besucht in meinem Leben, aber Prince musste ich unbedingt in der Stadthalle in Wien sehen und ich kaufte mir ein Ticket, was eine grössere Investition darstellte, die es mir aber auch wert war.

Auch weil ich seinerzeit einen Crush auf seine damalige Drummerin Sheila E. hatte (ja, auch das gab es *grins*), die gerade ein Solo-Album veröffentlichte und die ich unbedingt sehen wollte. Aber Prince war denn natürlich schon der Mittelpunkt und sein Charisma sowie die Energie rissen einfach mit. Er war eine grossartige „Diva“ ein Entertainer der all die richtigen Tasten drückte…

Der kleine Mann war dann auch ganz gross auf der Bühne und bescherte mir schon damals ein Konzert mit Erinnerungen und vielen Emotionen von Hoch bis Tief. „Purple Rain“ treibt mir noch heute Tränen in die Augen, „Sometimes it Snows in April“ ebenso da es mich an traurige Momente erinnert, aber auch an die süsse Melancholie die einen manchmal ergreift.

Wir groovten in der Clique zu 1999 (was letztlich weniger spektakulär ausfiel als er musikalisch ankündigte), schminkten und glitzerten uns manchmal wie er (ich hatte sogar mal ne ähnliche Frisur *lach*) sahen eben „Purple Rain“ mehrmals im Kino und sangen uns die Kehle wund. Ja sogar zu „Under The Cherry Moon“ (ein gigantischer Filmflop) liessen wir uns mehrmal begeistern (mir gefiel er).

„Raspberry Beret“ läuft heute noch öfters bei mir weil ich den Song einfach zeitlos liebe, „Get Off“ und Co erinnern mich an meine Zeit als Kommerz-DJ und auch sonst war und ist mir die Musik von Prince bis heute ein Begleiter, selbst wenn ich in seine letzten Alben kaum mehr reinhörte.

57 ist er nur geworden und wenn man ersten Berichten glauben schenken darf, dann waren Opiate daran schuld. Hätte ich mir nicht gedacht, da er ja als Zeuge Jehovas (ich weiss nicht ob er diesem Glauben bis zuletzt anhing) eigentlich von solchen Sachen die Finger hätte lassen sollen.

Aber er richtete sich sowieso nicht nach Regeln, auch nicht nach jenen der Musikindustrie und seine „extrovertierte Introvertiertheit“ führte ja auch zu manchen Stilblüten („Symbol“ anyone?)…

Wie dem auch sei. Prince liess es nun tatsächlich im April schneien und macht mit seiner Reise ins Sommerland viele Menschen traurig. Auch mich. Aber ich bin sicher das er dort für den rechten Groove sorgen wird.

Seine Musik wird es hier noch lange tun.

Kommentar hinterlassen