Und wieder eine Woche um und die Neue in den Startlöchern. Es war trotz etlicher Herausforderungen eine schöne Woche und ich muss gestehen: es machte mir Freude an mir und verschiedenen Themen zu arbeiten und sich der Erfolge bewusst zu werden die man gemacht hat und die man erlebt. Dabei rückten nicht mal so die grossen Schritte ins Zentrum meiner Aufmerksamkeit, sondern die vielen kleinen mit denen man sich langsam aber stabil vorwärtsarbeitet und für die man dankbar sein sollte. Dankbar dafür, dass man stets die Möglichkeit hat zu lernen…
Durch meinen “Crafting” Kurs komme ich ja jedes Jahr in den Genuss, die Monatsthemen auch wieder selbst aufzunehmen und zu vertiefen. Mai und Juni stehen die – aus meiner Sicht wichtigsten – Themen “Liebe” und “Selbstverantwortung” mit auf dem Programm. Und so schön diese beiden Worte klingen, soviel Widerstand rufen sie oft bei einzelnen Menschen hervor. Alte und verfestigte Muster kommen hier ans Licht und warten darauf erkannt, angenommen und transformiert zu werden. Was stetes Bewusst-Sein erfordert, das sich aber in jedem Fall lohnt.
Zu sehr wird z.B. auch heute noch in den Menschen verinnerlicht, das Liebe von der Beziehung zu anderen abhängig ist. Nur selten wird man dazu angehalten Selbstliebe zu aktivieren und zu pflegen die wiederum von destruktiven Kräften und manipulierenden Mächten, aber auch oft aus Unwissenheit und Angst als “Egoismus” dargestellt wird, nur damit Mensch ja lieber in einer Abhängigkeit und somit auch manipulierbar bleibt.
Mir wurde gerade letzthin bewusst wie viele Liedertexte zum Beispiel davon handeln, das man ohne Partner nichts ist. Da singen Menschen wie sie auf Knien rutschen und sich in Schuldgefühlen verzehren, nur damit sie wieder vom Ex oder präsenten Partner zurück- und angenommen werden. Das sie ohne ihren Seelenpartner nicht ganz sind, und und und….Die pure Selbstaufgabe inklusive einer Botschaft die letztlich als romantisches Drama verklärt wird und die eigentlich ein Dilemma aufzeigt. Und Mensch verinnerlicht das oft ohne sich darüber Gedanken zu machen. Affirmiert dieses Programm unwissentlich und dauerhaft und macht es so zu einem Glaubenssatz. Doch auch hier gibt es langsam ein Umdenken und gerade progressive Musikrichtungen setzen hier oft eine andere Botschaft ins Zentrum.
Und dann wäre da noch das Thema Selbstverantwortung, um das viele einen grossen Bogen machen weil es ihnen so unangenehm ist. Immer noch und allen esoterisch/spirituellen Buchbestsellern zum Trotz wird die Verantwortung für das eigene Befinden nicht gerne übernommen, sondern auf das Umfeld projiziert. Oft nach dem Motto: “mir geht es schlecht und ich bin mies drauf weil alle anderen Arschlöcher sind”. Sicher: das Leben hat seine schmerzhaften Momente und unangenehmen Überraschungen, ja auch Menschen die einem nicht sonderlich sympathisch sind und die versuchen einem das Leben zur Hölle zu machen. Aber es sind immer wir selbst diejenigen die es in der Hand haben ob und wie man auf diese Ströme reagiert. Klar, auch mich tragen die Emotionen oft auf ihren Wogen davon. Das gehört dazu. Und doch bekommen diese, bewusst er- und gelebt, eine neue Energiequalität.
Selbstverantwortung und Selbsterkenntnis sind – man kann es nicht oft genug betonen – in der seriösen Magie wohl mit die wichtigsten Punkte auf der Agenda. Auch die Verantwortung für unser Denken, Handeln und Tun gehört hier mit dazu. Das heisst nicht das man perfekt sein muss, doch den steten Fortschritt sollte man im Auge behalten und nach Entwicklung und Verbesserung streben. Vor allem bewusst lernen vom grössten aller LehrerInnen: dem Leben selbst das in all seinen Facetten das Göttliche an sich ist. Leben (in allen Welten und Manifestationen) = Liebe = Gott/Göttin = eine Gleichung die man auch in vielen Traditionen des Wicca- und Hexentums lernt und die sogar vielen Religionen und magischen Pfaden im unmanipulierten Kern nicht fremd ist. Denn letztlich geht es mit darum das Göttliche in sich zu erkennen und zu zelebrieren.
Doch der Weg dorthin muss in einer westlichen Gesellschaft der Fremdbestimmung, der massiven Einflüsse durch aussen, der über Familie und Umfeld weitergegebenen Muster, der Ablenkungen und der steten Gehirnwäsche durch Medien, Musik, Film, etc… meist erst rückerobert, vor allem aber bewusst gemacht werden. Das ist eine Herausforderung die sich lohnt. Und dann kann man dies alles geniessen und dennoch bei sich selbst bleiben. Sowie die Verantwortung dafür übernehmen, wie man damit umgeht.
Der Pfad der Magie ist ein Pfad des steten Lernens. Und dazu gehören Wille und Disziplin, Erkennen, Vergeben und die Liebe als alles durchströmende, göttliche Kraft. Jenseits von Kitsch und verdrängten Schatten.
“Alle Akte der Liebe und der Freude sind meine Rituale”
“Und du, der du daran denkst mich zu suchen, wisse dass all dein Suchen und Sehnen dir nicht helfen wird, es sei denn du kennst das Mysterium: Dass, wenn du das, was du suchst, nicht in dir findest, du es niemals im Außen finden wirst”
Aus der Wicca “Offenbarung der Göttin” von Doreen Valiente