Schattenmond

Naja, das ist kein offizieller Name für den gestrigen Leermond, aber er passt zu den Prozessen die am laufen sind und deren Energien gerade mehrere Menschen herauszufordern scheinen. 

Für mich ist Leermond immer einer an dem ich besonders gerne orakle. Also mir die Karten und Runen lege um zu schauen wo ich stehe und worauf ich achten sollte. Und passend zum Leermond, dessen Phase mich schon ein paar Tage vorher innerlich durchzuschütteln begann, kamen gestern auch überwiegend Themen hoch, denen man sich nicht so gerne stellt, auch wenn man weiss, dass das Verdrängen oder Hinausschieben letztlich die denkbar schlechteste Lösung wäre.

Und das Häubchen oben drauf war dann als Höhepunkt auch noch die Karte „Schatten“ die sich glorreich als Krone auf die Arbeit setzte (siehe Bild: „Shadow“ aus dem „Witches Wisdom“ Orakel). Schattenarbeit ist auch in den Jahreskursen die ich gebe derzeit das Thema das – angepasst an den Jahreskreis – behandelt wird.

Und diese ist unter anderem Erkenntnis, Heilung, Akzeptanz, die Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit aber auch mit der Kraft die aus einem ehrlichen, authentischen Sein entsteht. Wer jetzt glaubt, dass Schattenarbeit ein todernster Abschnitt in einer Hexenausbildung ist der sei beruhigt. Meist läuft sie sowieso schon subtil an wenn man eine solche beginnt, und sie lässt sich nicht auf eine gewisse Zeit timen.

Und ein gesunder Humor und die Fähigkeit auch über sich selbst zu lachen erleichtert den Prozess dem man sich regelmässig stellt ohne ihn im Abo zu buchen. Denn „Schattenarbeit“ wird doch für so manchen zur Dauerausrede um ständig zu grübeln und nachdenklich oder gar schlecht drauf zu sein anstatt gerade durch sie lebendiger am Alltag teilzunehmen.

Aber angenehm ist sie nicht immer, vor allem wenn man bemerken darf das alte Muster wieder ein bisschen stärker ziehen und zerren oder man realisiert, dass die – vorwiegend im deutschsprachigen – so populäre Kultur des „Leidens als Wert“ einen selber mal wieder so ein bisschen in den Klauen hat.

Jedenfalls waren die letzten paar Tage emotional anstrengend, ich auch sehr sensibel und etwas nahe am Wasser gebaut. Aber ich muss natürlich auch akzeptieren das mit dem Umbau, der Neustrukturierung und dem Verzicht auf Ferien eine überdurchschnittliche Ausdauer gefragt war/ist und ich mich dafür einmal mehr als wacker schlage und mich darüber freue dass das alles in Gang kam.

Die Kursabende verliefen wie immer trotz allem humorvoll,  gingen tief und unser Feri-inspirierter Pfadarbeitskurs liess uns beherzt zum „Feuer in der Erde“ hinabsteigen, in dessen Licht doch einiges ausgeleuchtet wurde, dass es sich vorher in so mancher inneren Ecke unbeobachtet gemütlich gemacht hatte.

Auch muss ich wieder etwas mehr akzeptieren, dass ich nicht immer alles alleine anpacken muss und auch Verantwortung abgeben darf. Etwas das mir als lebenslangem Einzelkämpfer (in der kollektiven Realität) der gleichwohl anderen viel abnimmt, immer noch herausfordernd scheint.

Da war der Pfadarbeit Abend noch sehr gut, denn eines der Themen die wir angingen war genau dieses und die Realisierung dessen, das wir oft anderen automatisch unter die Arme greifen und dabei nicht bemerken, wie wir sie damit eigentlich am eigenen Wachstum hindern oder ihre Bequemlichkeit fördern. Ein Thema das ich in einem eigenen Beitrag mal aufgreifen werde.

Eine liebe Kundin teilte gestern mit mir, dass sie 3 Tage vor und nach Vollmond/Neumond keine Orakel durchführt, weil dies dann extrem ihre angeborene Hellsichtigkeit steigert und sie auch nicht sicher sein kann ob das was sie interpretiert aufgrund der eigenen Empfindlichkeit während dieser Zeit durch einen neutralen Bewusstseinsfilter läuft.

Das kann ich verstehen und bin froh, dass es bei mir um diese Zeit herum umgekehrt verläuft.

Und so war auch meine Karten- und Runenarbeit sehr erhellend und brachte Licht in die dunkle Leermondphase. Das mich eine Karte die ich zog (aus dem Soulcards-Deck) so berührte das mir Tränen der Rührung in die Augen stiegen, war eine herzliche und bestätigende Umarmung der Göttin und die Symbolik dahinter einmal mehr ein Fingerzeig darauf, dass Lord und Lady mich an der Hand nehmen.

Und dafür bin ich sehr dankbar. Wie auch dafür, dass nun wieder zunehmender Mond den Abendhimmel erhellen wird.

Kommentar hinterlassen