Samhain 2009

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Es geht mir nicht mehr aus dem Kopf, das Lied das wir gestern im Rahmen des von Britta, Lily (beide vom „Order of Bards, Druids and Ovates – OBOD“) und Morgana organisierten Samhain-Rituals einstudieren, singen und tanzen durften und so summt in meinem Kopf auch heute noch immer wieder monoton die Einladung an die Cailleach, die „Alte“, die Crone der Kelten. Getragen vom Gesang an die Ahnen und die „Zeit ohne Zeit“ zwischen den Welten. Ich möchte zu Beginn den drei obengenannten Frauen danken! Für ihre Arbeit, ihre Hingabe und das stimmungsvolle Ritual das im Verlauf des Abends, unter dem Licht des fast vollen Mondes, durch die verschiedenen Elemente für alle TeilnehmerInnen etwas bot. Theatralisch rituelle Aspekte genauso wie meditative Momente der Stille…

An die 30 Leute nahmen dieses Jahr teil, einige Gesichter kannte ich, mancher ist Gast auf dem Zwischenwelt-Forum, drei Schwestern meines ehemaligen Covens hatten ihren Platz im Kreis und auch für mich neue Gesichter bereicherten die Runde. Es freute mich, das alle meine diesjährigen CraftingteilnehmerInnen und Katharina vom letzten Jahr mitkamen. Das wir gar alle in einem Auto Platz hatten, verdankten wir unserem guten Geist Cerridwen die einen 7-Plätzer organisierte. Ein grosses Dankeschön auch nochmals an sie.

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Am wunderschönen Indoor-Altar platzierten wir Gegenstände die wir mit Samhain in Verbindung bringen und ich entschied mich für das von Jörg geschnitzte Pentagram aus Eibenholz sowie einen Runenbeutel (im Bild rechts). Letzterer ist jener aus dem Laden mit dem ich für andere Menschen arbeite. Meine privaten Eibenholzrunen werden am nächsten Neumond erneut geweiht.

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Nach einer Vorstellungsrunde und dem kurzen Einstudieren des Anfangs erwähnten Liedes und Tanzes, schritten wir unter dem leuchtstarken Licht der Mondin durch das Tor um den aufgebauten Altar und begannen mit dem – sich stark am Druidentum orientierenden – Ritual. Dabei wurde mir einmal mehr bewusst wie verwandt Wicca und das Druidentum eigentlich sind und wieviele Gemeinsamkeiten wir teilen. Es war mir eine Ehre mit einem wunderschönen Athame aus Ebenholz den Kreis ziehen zu dürfen.

Die druidischen „Toröffnungen“ erstaunen mich immer wieder, denn ich finde die Symbolik dahinter wunderbar. Die theatralischen Aspekte sind ebenso eine Komponente die mir aus Wicca sehr wohl vertraut ist. Als sehr stimmungsvoll und symbolisch sehr tiefgehend ist hier der Auftritt der Cailleach – schwarz verschleiert – zu erwähnen. Ihr konnte man altes und verbrauchtes in den Kessel zur Transformation übergeben. Ein Loslassritual das sich unter dem Mondlicht und im Feuer der Öllampen und Fackeln visuell einprägte.

Der vorangegangene Ruf an die Ahnen und der von uns Gegangenen war von mancher Träne begleitet. Die in der anschliessenden, trommelbegleiteten Meditation gestellten Fragen werden mich sicher über die nächsten Wochen begleiten und haben einiges angeregt.

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Nach Beendigung des Rituals wurde zum Festschmaus gerufen der sich aus Speis- und Trankspenden der TeilnehmerInnen zusammensetzte und der sehr üppig ausfiel. Dank Blackbirds „Todessuppe“ (ihr liebevoller Spitzname dafür) wurden auch wir wenigen Vegetarier gut genährt. Es fehlte an nichts und die an „die Tafel“ eingeladenen Ahnen hatten sicher ihre Freude am Schmaus. Ein paar von uns schlichen sich dann mit Trommeln und Rasseln bewaffnet an einen neueren Steinkreis um dort zu improvisieren.

Zum Abschied bekamen wir dann noch ein Säckchen des im Rituals verabreichten Traumtees überreicht. Eine wirklich schöne und liebevolle Geste an der ich persönlich grosse Freude hatte. Auf dem Heimweg schlugen dann Müdigkeit und Erschöpfung bei mir zu. Dennoch freute ich mich noch darauf mit meinem Partner quasi als nachträgliche „Erdung“ noch „Halloween“ zu kucken. Doch dieser ging 10 Minuten bevor ich nach Hause kam zu Bett, was mich den Abend alleine ausklingen liess.

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Heute verarbeite ich noch ein Wenig, sammle mich wieder und ich weiss, das ich Samhain noch einmal an Neumond zelebrieren werde. Denn obwohl ich grosse Rituale zwischendurch mit Freuden begehe und mich über eine starke Community freue, so sehr sind mir – gerade in dieser Zeit – auch die stilleren Momente im kleinsten Kreise wichtig. Getragen von der Energie des jeweiligen Ortes, begleitet von den Wesen der Anderswelten und behütet von der Magie starker Bande zwischen Göttern und Freunden.

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Ich wünsche Euch allen eine gesegnete Samhain-Zeit

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PS: ich habe dieses Jahr kaum Bilder von den TeilnehmerInnen gemacht. Oben noch „Morgana“ und „Cerridwen“ – beide auf ihre Art gute Feen :).

5 Kommentare

  1. Nein, ich habe diese Eibenholzrunen vor vielen vielen Jahren von einer Runenschnitzerin erstanden die ich kennengelernt hatte und die diese mit Hingabe an die Sache und Respekt zur Natur fertigte (sie hat sich inzwischen zurückgezogen). Da sie verständlicherweise keine Äste schnitt, waren diese Runen sehr selten und nur dann zu bekommen, wenn Material zur Verarbeitung zugetragen wurde. Sie wurden von mir geweiht und sind „meine“. Damals kam so ziemlich vieles interessantes zusammen.

    Guten Wochenstart und einen gesegneten Novembermond wünsche ich Dir.

  2. Danke Dreamy, für den schönen Rückblick in deinem Blog. Das Samhainritual war tatsächlich wieder ein wunderbares Erlebnis, und auch ich bin Lily, Britta und Morgana sehr dankbar dafür. Besonders gefreut habe ich mich natürlich – nebst dem Säckchen „Dream Tea“ natürlich – an der grossen Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Neben den üblichen Ritualen, die ich ganz gerne für mich alleine habe, ist es in einer Gruppe dieser Grösse schon ein wunderbares Erlebnis.

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