Review: Peaceful Warrior (Pfad des friedvollen Kriegers)

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Heute bekam ich ihn direkt aus den USA Code 1, den „Peaceful Warrior“ denn endlich erschien er dort auf DVD, nachdem er es zu keiner Grossveröffentlichung gebracht hatte. Um es vorweg zu nehmen: der Film kann mit dem Buch nicht mithalten, doch jetzt kommt das grosse aaaaber, er ist als Film und spiritueller Denkanstoss immer noch kraft- und lehrreich genug um zu überzeugen und er trägt die Essenz des Bestsellers von Dan Millman stark genug in sich, um Menschen die ihn sehen zum Nachdenken und vielleicht zur Veränderung anzuregen. So verwundert es, dass er trotz Starbesetzung keinen grossen Verleih fand. Ein Schicksal, das er mit vielen spirituell orientierten und doch kommerziell vielversprechenden anderen Werken teilt. Zufall?…….

Für einmal spinne ich meine eigenen Verschwörungstheorien, denn die Häufung jener Filme die in den USA trotz hoher Qualität kommerziell abgewürgt werden weil sie einfach nicht genug Kinos finden die sie ins Programm nehmen ist erschreckend. Hat da irgendjemand Angst, dass solche Filme die Gesellschaft und ihr Denken verändern könnten?

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Doch mal zurückgespult zur Story für jene, die den „Pfad des friedvollen Kriegers“ nicht kennen. Der junge Dan hat eine vielversprechende Karriere als Profisportler an den Ringen vor sich. Er ist arrogant, egoistisch und verkörpert genau die Art von Mann die die Bush-Regierung wohl freudvoll heranzüchten würde, wenn sie könnte. Innerlich jedoch erfüllt ihn eine Aggression, Unruhe und innere Leere die er sich aber nicht eingestehen will. Beim nächtlichen Streifzug mit dem Motorrad aufgrund von Schlafstörungen, trifft er an einer Tankstelle einen alten Mann. Dieser berührt ihn irgendwie und er ist hin- und hergerissen zwischen Aversion und Anziehung. Der innere Frieden und trockene Humor des Alten, den er mit der Zeit „Sokrates“ nennen wird, stösst ihn ab und gleichzeitig spürt er das da mehr ist. Ungewohntes. Unbekanntes….

Dan Millman lässt sich auf eine Lehrer/Schüler Beziehung ein doch als sein Ego nicht gestreichelt wird bricht er diese rasch ab. Ein schwerer Motorradunfall verändert das Leben des Sportlers jedoch radikal. Gerade noch im Training für die Olympiaqualifikation sieht er sich von einem Moment auf den anderen in einer Situation in der ihm prophezeit wird, dass er nie wieder seinen Sport ausüben und nur mit Mühe wieder laufen können wird. Und das mit Krücken.

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Nach einer Zeit des Selbstmitleids und der aufgewühlten Gefühle besucht er Sokrates wieder und diesmal wird er seine Lehre beim alten Mann nicht so schnell aufgeben. Körper, Geist und Spirit werden gestählt und das geht weniger verkrampft zu als man glauben würde. Letztlich schafft Millman es gar bis Olympia. Wo das Buch noch weitergeht endet hier der Film bei der gelungenen Vorentscheidung die niemand für möglich gehalten hätte.

Es ist eine Lehre über das Leben im Jetzt, das Geniessen, das Sein im Moment. Eine Reise ins Innen und das Verstehen des Aussens. Starke Zen Elemente fliessen ein, der im Buch ebenso gewichtete schamanische Anteil (das Werk endet mit einer Initiation die zu den aufregendsten und kraftvollsten Momenten zählt) kommt im Film allerdings kaum zur Geltung. Nick Nolte als Sokrates überzeugt, Scott Mechlowicz ist nicht nur sehr nett anzuschauen, er bringt seine Rolle ausserordentlich gut rüber.

image002Schade ist schlicht, dass soviel des Buches weggelassen wurde. Die Liebesgeschichte mit Joy kommt kaum zur Geltung und viele wichtige und tiefgehende Abschnitte fehlen in der Umsetzung. Dennoch, wie eingangs erwähnt, ist „Peaceful Warrior“ ein wunderbarer und kraftvoller Film und das ist keine Selbstverständlichkeit. In einer Welle der oberflächlichen und rein auf Kommerz ausgelegten Filme hätte er die Kraft etwas zu bewirken, wenn er ein grösseres Publikum erreichen würde. Doch eben: irgend etwas oder jemand hat da in Amerika den Daumen drauf. Auch „Bleep“ kam nur durch den intensiven Einsatz der Beteiligten überhaupt ins Kino. Die „Celestine Prophecies“ versandeten mangels Verleihern und auch „Conversations with God“ fand keinen breiten Verleih und lief streng limitiert. Das stimmt doch nachdenklich, oder? Der „Warrior“ hätte sicher mehr Publikum erreicht und somit mehr bewirkt, weil er eben auch unterhaltsam ist. Wer weiss, vielleicht schafft es die DVD nun. Und es könnte sein, das er in Europa doch vor der Veröffentlichung auf Silberscheibe eine Kinoauswertung erfährt. Das wäre wünschenswert.

„Der Pfad des friedvollen Kriegers“ ist als Buch immer noch eines der wichtigsten spirituellen Werke der Neuzeit, als Film unterhaltsam verpackt und für Nichtleser eine mögliche Inspiration. Für jene die das Buch kennen eine willkommene Bereicherung die die Essenz aufs minimum reduziert dennoch überzeugend und mitreissend transportiert.

Sehenswert!

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