Rausch des Lichtes: “Sunshine” von Danny Boyle

sunshine

Die Kritiken haben ihn verrissen, mein Mann fand ihn „langweilig“ und die zweite Hälfte gar „abstrus“ doch mich hat er schlicht im positiven Sinne total beeindruckt: der aktuelle Film von Danny Boyle („Trainspotting“, „28 Days Later“) der dieser Tage auf DVD herauskam….

Die Story ist simpel: die Sonne liegt im Sterben und die Erde schickt das Raumschiff „Ikarus 2“ mit einer gewaltigen (und ich meine gewaltigen) Bombe auf die Mission, mittels dieser eine Kernfusion im Zentrum zu entfachen und dem ausglühenden Stern so neues Leben einzuhauchen. Keiner weiss genau, ob es funktionieren wird und ein vor 7 Jahren durchgeführter Versuch mit einer ersten Ikarus misslang, da der Kontakt zum Schiff überraschend abbrach.

Die 8 Mann/Frau Besatzung ist durch die lange Reise psychisch etwas gefordert, doch alles scheint glattzugehen, bis man im Orbit des Merkur das vermisste erste Raumschiff ortet und sich fatalerweise dazu entschliesst, den Kurs zu korrigieren um mit der Ikarus 1 anzudocken. Nicht nur endet der Kurswechsel in einem Desaster, da durch die Unachtsamkeit eines Verantwortlichen der Hitzeschild nicht haargenau angepasst wird, nein auch auf dem vermissten Schiff lauert eine unbekannte Gefahr.

„Sunshine“ ist schlichtweg genial, optisch und akustisch. Die Darsteller-Riege vermittelt ihre Rollen ausgezeichnet und die Handlung packt und lässt einen mitfiebern. Die zweite Hälfte des Filmes weist zwar aufs erste Gefühl einige Logiklöcher auf, dies aber letztlich auch nicht wirklich, wenn man eine – optisch angedeutete – metaphysische Ebene miteinbezieht.

Den Film jedoch mit „Event Horizon“ zu vergleichen, wie es einige Kritiker taten, ist aus meiner Sicht unangebracht. Der Parallelen sind zuwenige und ich kann „Sunshine“ beim besten Willen nicht als Horrorfilm sehen. Es ist ein philosophisch angehauchter und mystischer Tripp ins Licht der Sonne und die Dunkelheit im Innen. Die Überraschung in der zweiten Filmhälfte mag ein leichtes Schwächeln verursachen, jedoch schafft sie es nicht den Rausch zu mindern.

Das Ende ist brilliant inszeniert und hat – zumindest mich – mit Gänsehaut ins Sofa gedrückt.

Egal was andere sagen: für mich ist „Sunshine“ einer der besten Filme der letzten Jahre.

PS: Pfoffie ist eine der Kritikerausnahmen, die den Film ebenso lieben. Zwinker zu ihm….

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