Kartendeck für englischkundige Wicca-Hexen

The Well Worn Path

Ich muss sagen, die beiden Decks von Raven Grimassi, Stephanie Taylor und Mickie Mueller „The Well Worn Path“ und „The Hidden Path“ gefallen mir. Es sind nun einige Wochen während derer ich sporadisch diese stark wiccaorientierten Orakel mit einbeziehe (rituell, meditativ und divinatorisch) und die Arbeit damit macht Spass, geht tief und erfreut einen mit der Symbolik des Weges auf den ich gerufen wurde und innerhalb dessen ich meine Begabungen lebe…

„The Well Worn Path“ war das erste Deck des Wicca-Pärchens und mit den Karten wollten sie nicht nur ein Orakelsystem speziell für wiccaorientierte Paganen schaffen, sondern gleichzeitig ein Lern- und Lehrinstrument für Schüler und Lehrer, das sich einem intuitiv erschliesst und welches „den alten Pfad“ und seine Philosophie in den Vordergrund stellt. Natürlich sind Karten und Symbolik sehr klischeebelastet und einmal mehr in einer Vergangenheit bzw. einem fantasyähnlichen Szenario angesiedelt doch seien wir mal ehrlich: die meisten Wiccas lieben gerade diese Gratwanderung zwischen Tradition und Moderne und von letzerer sind wir in der Alltäglichen Wirklichkeit sowieso ständig umgeben. Und so fühlt sich auch meine fantasievolle Seite von den Karten inspiriert und angesprochen, und in meiner Andersweltarbeit tauche ich sowieso oft ins Reich der Mythen ein, was sich in den Karten ebenso gut ausdrückt.

Beim „Well Worn Path“ gibt es im Buch eine Dreiteilung der Kartenbedeutung. „Meaning“ gibt divinatorischen Rat und legt die Grundbedeutung fest, wobei die Autoren bitten die Intuition mit zu nutzen und sich nicht akribisch an den Text zu halten. Für gestandene Wiccas kein Problem. für Newbies eine gelungene Unterstützung. „Teaching“ ist die Lehre der Symbolik im Kontext des Wicca und somit erschliesst sich vor allem dem Anfänger gleichzeitig eine Fülle an Wissen betreffend Wicca. „Alignment“ ist die schönste Idee, denn hier bereist man in einer Fantasiereise oder Meditation die jeweilige Karte und hat so äusserst lebendige Begegnungen in (sehr) kurzgeschichtlicher Romanform. Eine runde Sache und mit Liebe gestaltet.

Das neue „The Hidden Path“ kann unabhänig vom Erstdeck verwendet werden, ist aber ebenso eine praktische Ergänzung und Vertiefung. Die Karten haben das gleiche Format, die gleiche Qualität und vor allem die gleiche Rückseite. Somit lässt es sich mit dem „WWP“ hervorragend kombinieren. Hier setzt sich die Symbolik mehr mit der Anderswelt auseinander, beinhaltet den dargestellten Jahreskreis und die Jahreszeiten, Riten und vertiefende Lehren der Wicca.

Auch hier setzt man auf eine Dreiteilung nämlich „Divination Meaning“, „Teaching“ und „The Shadows Edge“. Die ersten beiden entsprechen dem Vorgänger, „Shadows Edge“ gibt eine vertiefende Erklärung mit der man meditativ in die Karte einsteigen soll und kann. Der „Story Modus“ des Vorgängers ist hier hinten im Buch zu einer Geschichte zusammengefasst und kommt mit Ritualvorschlägen, auch zum Jahreskreis.

Beide Decks machen Freude und aus meiner Sicht einzig trübende Aspekt ist die leichte bis mittelschwere Klischeelastigkeit. Die Bilder sind nett anzusehen und erreichen in der Meditationsdynamik sowieso einen anderen Stil. Ich bin am überlegen, das Deck in meinem nächsten Craftingkurs leicht miteinzubeziehen. Jedenfalls halte ich es für ein schönes und stimmiges Instrument für Wanderer des Wicca-Pfades. Das man alles mit dem eigenen Gefühl und Verstand abstimmen sollte, ist sowieso logisch.

Wer Interesse hat, kann einen Blick direkt auf die Seiten der „Erschaffer“ werfen und sich die Karten zu Gemüte führen.

Crossroads Oracle

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