Meditation und das angestrebte Wohlgefühl

MeditationHeute morgen wollte ich gar nicht aufstehen, so müde war ich. Nach einer Kanne Kaffee geht es allerdings schon wesentlich dynamischer, obwohl die bleierne Müdigkeit immer noch im Hintergrund lauert. Irgendwie ist mein Rhythmus durcheinander gekommen, denn Abends/Nachts mag ich derzeit kaum ins Bett und bin recht frisch und fröhlich unterwegs. Oder einfach noch energetisiert nachdem ich unterrichtet habe, denn auch dort warten derzeit Herausforderungen die einen noch bis lange nach einem Kursabend beschäftigen oder es einfach notwendig machen, selber wieder zu erden und herunter zu fahren um dann irgendwann die Nachtruhe anzugehen. Es gibt derzeit auch rundum Themen, auch die Eigenen, die einen auf Trab halten. Die tägliche Meditation ist sicher eine Möglichkeit sich Ruheoasen zu schaffen, und so sollte ich mir vielleicht angewöhnen, abends auch noch einmal zu meditieren damit verarbeitet werden kann was verarbeitet werden soll. Apropos Meditation: es ist spannend wie viele Menschen glauben, Meditation diene nur dem eigenen Wohlgefühl und wenn man nicht in totalem Frieden versinkt, hat man etwas falsch gemacht. Dabei ist Meditation manchmal auch emotional und kann zwischendurch ziemlich fordern denn wenn das Unterbewusstsein zwischendurch wieder einen Brocken verarbeitet, oder besonders viel verdrängt wurde, dann haut einen diese “Seelenhygiene” zwischendurch ziemlich aus den Socken. Das ist mit einer der Gründe, warum viele diese wichtige Disziplin nicht durchhalten wenn etwas hochkommt. Schliesslich lehrt unsere tolle Gesellschaft einem ja, dass nur ein absolutes Wohlgefühl erstrebenswert ist was dazu führt, dass man den Schatten und dem Unangenehmen ausweicht und damit die Verdrängung aufrecht erhält. Nur sei eines abschliessend gesagt: wer das macht der wird dieses angestrebte Gefühl der Akzeptanz und des inneren Friedens nie dauerhafter erreichen und immer auf der Suche sein. So funktioniert das nämlich nicht, wie sogar der Dalai Lama und andere Meditationsmeister bemerken, wenn man genau hin liest. Die Lehre liegt darin, sich während dieser Tumulte, wenn sie auftreten, zu distanzieren und den Beobachterstatus einzunehmen. So das der innere Sturm durch einen hindurchweht statt einen davonweht.  So, und jetzt gehe ich meditieren und ich lasse mich überraschen ob es eine stürmische wird, oder ob sich der erwünschte “Flow” einstellt. Beides ist wichtig und bringt mich weiter….

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