Magische Nacht (Samhain)

Moon Goddess & God

Nun, die Nacht war magisch. Der Mond tauchte den Wald in sein silbernes Licht und ein Gefühl des Ankommens und Daheimseins durchflutete mich. Wir waren nur zu dritt in dieser Samhain-Nacht denn alle anderen hatten der Reihe nach aus unterschiedlichsten Gründen im Laufe des Tages abgesagt und es war keine Überraschung für mich. So schritten wir drei an unseren Ritualplatz um in der Nacht der dünnen Schleier spontan einen besinnlichen Abschluss/Neubeginn zu zelebrieren…

Zu einer grossen ritualmagischen Anrufung hatte ich keine Lust. So fassten wir uns an den Händen und visualisierten den heiligen Raum als grosse Sphäre die uns umgab. Mit wenigen Worten dankten wir den Elementen und für einmal hatte ich das Bedürfnis noch den Himmel, die Erde und das Zentrum miteinzubeziehen, was dazu führte das wir in der Mitte einer grossen energetischen (aber offenen) Blase Samhain begingen.

Obwohl eher Windstill, brauste von dem Moment an als wir den heiligen Ort betraten der Wind durch den Blätterwald. Er sollte während des ganzen Rituals unser Begleiter sein und dann nach dessen Ende wieder abschwächen.

 

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So sprachen wir unsere Worte an die Natur, das Göttliche bzw. die Götter und begrüssten die zahlreich vorhandenen und deutlich spürbaren Präsenzen des Ortes die uns nicht nur einmal ihr Wispern schenkten, das jenseits des Windes klar an unsere Ohren drang. Ich persönlich gedachte und dankte der Menschen und Tiere die mich begleitet hatten, die wieder mit der Quelle verschmolzen waren und deren Anwesenheit sich dennoch in Gefühl, Erinnerung und Botschaft manifestierte. Ganz besonders natürlich an meinen Tootsie, der dieses Jahr seine Reise angetreten hatte.

In meditativer Grundstimmung liessen wir die Nacht auf uns wirken, sprachen über Dinge die wir loslassen wollen und Dinge die wir willkommen heissen möchten. Wir webten keine Magie und doch war die Magie des Augenblickes in uns und um uns.

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Eine Runen und Tarotziehung (grosse Arkana) durfte nicht fehlen und die gestellte Frage war einfach: welche Kraft soll uns schützend zur Seite stehen, welche Erfahrung hält das neue Jahr für uns bereit? So zog ich Gebo aus dem Runendeck und den „Stern“ aus dem Tarot. Gebo bedarf keiner Worte und alleine der Anblick des Sterns erfüllte mich mit innerer Ruhe und einer Gewissheit wie ich sie so schon lange nicht mehr fühlte.

Wir verzichteten auf Trommeln, da es uns nicht angemessen schien, die Ruhe zu stören und die Geräusche um uns genug Melodien im Innen und Aussen erklingen liessen. Den Met opferten wir anstatt ihn zu trinken, doch den Zopf liessen wir uns schmecken und „verfütterten“ nicht alles an die Geister. Diese wurden abschliessend noch mit Gaben in Form von Nüssen anderen Leckereien bedacht.

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Eine nette Geschichte am Rande ist die Biene, die sich im Kürbis den Cerridwen geschnitzt hatte von Sarnen aus unfreiwillig mit auf die Reise in den Luzerner Wald begeben hatte. Wir siedelten sie während des Rituals um und sie blieb brav und geduldig sitzen, obwohl sie auch hätte davonfliegen können. Nach dem Ritual legte Cerridwen sie wieder in den Kürbis und nahm sie mit zurück nach Hause, wo sie heute – so wurde mir berichtet – wieder davonflog. Möge sie ihren Stock finden. Sie war uns ein lieber Gast im Kreis.

Der Abend klang dann genauso friedlich aus wie er stattgefunden hatte und im magischen Mondlicht, das uns zu manchem Stopp und Staunen verführte, traten wir den Weg nach Hause an.

Es war für mich ein ungewöhnliches Samhain, denn zum ersten Mal seit langem hatte ich keinen Abend „inszeniert“, was angesichts der wenigen Teilnehmer auch nicht viel Sinn gemacht hätte, sondern wir begingen ruhig und gelasse ein meditatives Fest das vielleicht gerade dadurch mehr Magie beinhaltete, als so manche Nacht zuvor. Der Zauber des Augenblicks und das ruhige feiern mit den Göttern, Geistern und Ahnen in einem kleinen Kreis der Offenheit und der Freundschaft.

Schön wars 🙂

8 Kommentare

  1. Von wegen windstill. Hier war die wilde Jagd unterwegs. Der Wind war so heftig, dass Fensterläden kaputt gingen. Ein voller Genuss diese Windstärke für eine wilde Seele wie mich. Die Natur tanzte Magie. Ich hab im Garten gesessen und  das Schauspiel bewundert. Reissende Wolken am Himmel. Durchdringendes Zischen und Dauerrascheln von den Blättern der Hecke. Hin und wieder ein schimpfender Vogel. Gegen zwei Uhr guckte noch kurz ein Steinmarder vorbei. Ich hab ihm gute Wintertage gewünscht. Selbst als ich schliesslich gegen vier Uhr morgens im Bett lag, hat der Sturm ohne Regen die Äste noch ziemlich heftig gegen die Fenster geknallt. Eine prächtige Nacht 🙂

  2. Hallo Dreamdancer, was für ein stimmiges Ritual! Der Biene war es bestimmt viel zu kalt im Wald, um Euch davon zu fliegen, Glück für Euch, dass die sonnige Bienenkraft bei Euch war. Das Bild auf der Tarotkarte ist ja wunderschön. Welches Deck ist das, und sind die anderen Bilder auch so schön? Grüße von Jay 

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