Magie – ohne „Knalleffekt“

Magie

Gewebte Magie ist selten visuell, aber ihre Kraft beflügelt und setzt Veränderungen in Gang. Behutsam. Im Verbund mit dem Göttlichen. Vertrauensvoll. Nur der menschliche Geist in seiner Ungeduld sucht immer das „sofort“ und die „Special Effects“. Doch wahre Hexenmagie ist eine heilerische Kraft die sich subtil in die Realität webt um diese neu zu gestalten. Dafür sind die Ergebnisse oft wesentlich nachhaltiger und tiefgehender. 

Dieses Statement setzte ich gestern ab, als ich wieder einmal mit Menschen konfrontiert wurde, nach deren Meinung Magie – also die bewusste Veränderung der Realität mittels Willenskraft im Einklang mit dem göttlichen Bewusstsein die im seriösen Wicca gelehrt wird (und nein ich rede jetzt nicht von Partnerrückführungen und anderem Klischee-Schwachsinn Marke „verkauft sich gut und deckt Bedürfnisse“) – nicht „magisch“ genug sei.

Ja, es mag erschreckend oder langweilig klingen für jene die sich von der magischen Praxis ewiges Glück, ewige Liebe und ewigen Reichtum sowie Schutz vor den ach so bösen Kräften erhoffen die an allem Elend schuld sind, das man als Individuum so erleben muss. Aber  seriöse Wicca Magie hat nicht dieses flotte „Bedürfnisse erfüllen“ zum Ziel, auch wenn das so manche Büchlein auch namhafter Autoren und Autorinnen verkaufsträchtig so vermitteln, sondern die Magie in Wicca ist eine Magie der Heilung.

Magische Praxis die langsam aber tief greift, in dem sie einen mit dem Leben und vor allem mit sich selbst in Einklang bringt.

Magie der Selbsterkenntnis und Selbstheilung, und die funktioniert selten mit „Knalleffekt“ sondern setzt die Dinge subtil in Bewegung. Und wenn man genug Geduld und Vertrauen sein eigen nennt, sind die Ergebnisse oft erfüllender und länger während als der kurze Flash mit dem man seine Machtposition ausbaut oder sich mit Dingen bereichert die denn sowieso nicht lange bleiben, wenn man nicht vorher tief ins Ich geschaut hat, woran es eigentlich wirklich fehlt und warum man das alles nicht auch ohne aktiv eingesetzte magische Praxis erreicht hat bisher.

Die magische Zunft wusste schon warum sie das „Erkenne Dich Selbst“ so hoch gewichtete.

Und in diesem Bereich greifen Psychologie und Magie dann so oft ineinander über, das man ihr Zusammenspiel bereits als „heilige Hochzeit“ bezeichnen könnte und dürfte.

Es ist übrigens kein Geheimnis das viele innerhalb Wicca ihren Pfad völlig ohne bewusste oder offizielle magische Praxis wandern und dem spirituellen Aspekt den Vorzug geben. Und was einige mehr und andere weniger überraschen wird: auch diese kommen „magisch“ zum Ziel.

Praktiziere ich selber magisch? Natürlich. Sogar ganz in bekannter  und klassischer Tradition wenn ich das Gefühl habe es sei notwendig und ich müsse schnell etwas ändern. Aber dabei bleibt’s nicht, denn die nächste Arbeit die ich in Angriff nehme ist jene die mir aufzeigt, warum ich überhaupt wieder mal in eine bestimmte Situation gerasselt bin, oder welcher Teil von mir nicht gelebt wird und somit den natürlichen Fluss abklemmt. Obwohl die Antworten dann selten überraschend, sondern eher erinnernd oder leicht tadelnd sind.

Wer den Wicca-Pfad wählt weil er sich einen grossen Knalleffekt bei der Praxis erwartet, der ist mit diesem Weg wohl auf dem falschen Dampfer und sollte sich eher fragen, was sein Ego sich von einem magischen Pfad wirklich erwartet, bzw. warum man sich überhaupt der Magie gewidmet hat. Schliesslich sind die 5 Eckpunkte in vielen Traditionen deshalb mehr auf Lernen und Wachsen ausgerichtet, als auf die Zauberei.

pentagrams

  1. Selbstverantwortung
  2. Tägliche spirituelle Praxis
  3. Ewiges Lernen
  4. Die Wiccan Rede („Tu was Du willst, aber schade niemandem“)
  5. Die Berücksichtigung das jede Handlung oder „Nichthandlung“ Konsequenzen hat (alles ausgesendete kehrt wieder zu Dir zurück)

Wer dies berücksichtigt der wird vermutlich nicht einmal so oft Magie praktizieren müssen oder gar wollen, um Dinge zurecht zu rücken.

Und wie man sich denken kann gehört da eine grosse Portion Disziplin und Aufmerksamkeit dazu, vor allem bei der täglichen Praxis…

Das ist vielleicht mit der Grund warum so viele den scheinbar leichteren Weg bevorzugen (oder wesentlich komplexere die letztlich auf das Gleiche hinauslaufen) und sich das Leben so auf lange Sicht möglicherweise eher kompliziert gestalten… Aber jeder wie er mag und wie es für ihn oder sie richtig ist. Auch diese Wege haben ihren Reiz und ihre Herausforderungen. Und wenn es stimmt, dann stimmt’s 🙂

Nachdem das alles meine persönliche Sichtweise ist und ich es so gelernt habe, ich auch keinen Anspruch auf „die“ Wahrheit erhebe, braucht das auch niemand persönlich zu nehmen. Es gibt viele Wege um „im Fluss zu sein“. Es gibt aber auch viele Wege um sich nicht wirklich ändern zu müssen 🙂

 

 

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