Lughnasadh light – oder nicht?

 

Lughnasadh ist das erste Erntefest und interessanterweise der einzige Sabbat der bei mir im Jahreskreis regelmässig zu kurz kommt. Also nicht das ich das Fest nicht zelebrieren würde, aber während ich sonst eigentlich immer Ritualisiere, begegne ich diesem Anlass eher in Achtsamkeit und Meditation. Das war auch dieses Jahr nicht anders.

Als leidenschaftlicher Brotesser ist kann ich hier bereits morgens beim Frühstück damit beginnen das Opfer des Korngottes in meinen Aufmerksamkeitsbereich zu ziehen und ihm von Herzen für sein Opfer zu danken. Ja, es sollte uns zwar auch so täglich bewusst sein, dass alles das wir auf dem Teller haben das Resultat des Kreislaufes von Leben, Tod und Wiedergeburt ist, aber gerade Lughnasadh erinnert uns in seiner Symbolik ausdrücklich daran.

Ich begann den Tag mit einem Morgensegen, dem Segnen des Frühstückes und setzte ihn mit einer Meditation fort während der ich mich aus ganzem Herzen dafür bedankte dass wir leben weil sich die Natur stets opfert um Leben zu schenken. Und Dankbarkeit zog sich dann durch den ganzen Tag den ich nicht einmal speziell in der Natur verbrachte, sondern zu Hause, kurz in einem Café und bei einem Spaziergang am See und somit noch in der Stadt.

Die Hexe liess sozusagen ein Ritual ausfallen und wisst ihr was? Es fühlte sich gut an 🙂

Da ich das Privileg habe durch die Hexenschule und meine Freunde den Jahreskreis immer in der Gruppe zu zelebrieren und ich diese Momente liebe, vor allem auch grosse Freude daran habe welche Magie hier die Herzen der Menschen berührt und wie viel Liebe zu spüren ist, sind für mich an „grossen Tagen“ oft eher die kleinen und solitären Dinge etwas Spezielles. Denn da ich diese Rituale in den meisten Fällen leite und somit auch etwas Verantwortung trage ist meine Aufmerksamkeit an diesen Anlässen etwas breiter gestreut.

Wenn ein Fest auf ein bewegliches Datum fällt, platziere ich meine persönlichen, heiligen Momente des Jahreskreises mit den Göttern und Geistern meist dann noch einmal an einem alternativen Datum (Leermond, Vollmond,….). Das kommt zwar nicht oft vor aber wenn, dann ist der meditative Zugang für mich ein Erlebnis in dem ich meine eigenen Bande zur Anderswelt festigen kann. Viel wichtiger aber noch: in dem ich die Verbindung zu mir selbst wieder festige.

Ich meditiere zwar täglich und das sei genug, sollte man meinen, aber hin- und wieder muss ich mich auch wieder etwas orientieren, eigene Erfahrungen machen und mich selbst und meinen Platz in dieser Welt wieder so richtig wahrnehmen.

Tägliches Gebet und das Entzünden meiner Altarkerzen sind zwar immer wieder ein Akt für sich, dennoch muss auch ich hier selbst immer Tiefe hineinbringen und auch bei mir kann es vorkommen, dass ich nicht einmal bemerke das es zu einer „Routine“ wurde. Und dann rücken mich die „speziellen“ Momente und die speziellen rituellen Akte wieder zurecht. Und an einem Jahreskreisfest ausserhalb des kommerziellen Datums oder ohne offiziellen Treffens ist dazu für mich die beste Gelegenheit.

Und so genoss ich ein Lughnasadh ohne grosses Ritual, aber mit viel Feeling, viel Dankbarkeit, dem richtigen Bewusstsein und einen Tag an dem ich frei haben durfte. Entzündete eine der Heilkräuterkerzen die ich so fantastisch finde und badete in der Energie. Genoss flüssiges Korn am Abend mit einem Segen und erfreute mich an der Ruhe die dann nur durch die Knallerei zum Schweizerischen Nationalfeiertag unterbrochen wurde, und die mich zum ersten Mal wirklich ein wenig nervte (vor allem wenn ich die armen Hunde der Umgebung in Angst jaulen hörte).

Achja, und ich schloss den Abend damit mit meinem Schatz „Game Of Thrones“ weiterzuschauen damit wir schon bald wieder nach und auf aktuellem Stand sind *g*.

Ich hoffe Ihr hattet ein schönes Fest oder einen wunderbaren Tag, auch wenn er schon wieder etwas zurückliegt und wünsche Euch alles Gute in Sonne und Regen.

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