Licht trifft Dunkel trifft Licht

Yule ist vorbei, Weihnachten ebenso, die Rauhnächte noch voll am laufen und endlich bahnt sich eine – halbwegs – freie Woche an in der ich nur reduziert tätig sein werde. Diese brauche ich auch, denn die letzten Wochen waren anstrengend, erinnerten mich aber auch daran wie stark ich eigentlich bin, selbst wenn es sich gelegentlich und im grössten Tohuwabohu ganz anders anfühlt.

Zwei Wochen durcharbeiten nach 15 Jahren fast ferienfreier Zeit, das zehrte doch an meinen Reserven und brachte mich an meine Grenzen. Es gab sogar einen Tag, direkt nach der Sonnwendfeier –  die übrigens wunderschön war –  an dem ich dermassen in den Seilen hing, dass das sogar meine geliebte Kundschaft merkte. Und der Kurs an diesem Abend war zwar gut, aber ich sah sehr sehr müde aus und fühlte mich auch so (mit rotem Auge)…

Wie gut, dass meine Kunden und Kursteilnehmer verstehen das Wicca auch nur Mensch ist. Spannenderweise waren die darauffolgenden Tage dann zwar ebenso herausfordernd, aber nach diesem extremen Tief stellte sich eine angenehme innere Ruhe ein.

Yule an sich war ein sehr schöner Ritualabend im relativ kleinen Kreis. Dankbarkeit und Fröhlichkeit erfüllten uns nach Momenten in denen wir ebenso die wichtigen und schönen Seiten der Dunkelheit thematisierten und ihr Aufmerksamkeit schenkten. Ein Mix aus Meditation und Demut, aber auch Fröhlichkeit brachte die Luft um uns zum vibrieren und wir sangen und tanzten im Hexenkreis für uns und die erstarkende Sonne sowie jene die nicht bei uns sein konnten.

Weihnachten an sich waren nur mein Schatz und ich am gemütlichen Abend (nachdem ich noch bis 16.00 Uhr gearbeitet hatte) und diesmal machten wir nach amerikanischem Vorbild erst am Morgen des Weihnachtstages „Bescherung“. Und die Freude war gross, denn nun haben wir zu unserem Playstation System auch noch die „virtuelle Realität“. Und diese warf mich aus den Socken, denn es ist unglaublich wie intensiv das Eintauchen in jene sein kann. Es eröffnet sich tatsächlich eine völlig neue Dimension des (Spiele-)Erlebens.

Allerdings haute es mich auch fast wörtlich aus den Socken, da es bei einigen Erlebnissen doch noch etwas schwindelig wird. Das Hirn nimmt die Umgebung nämlich durchaus als real wahr. Und da es bei den unterschiedlichen sensorischen Daten die geliefert werden und die im Gegensatz zur visuellen Wahrnehmung stehen, zu Widersprüchen kommt, wird einem manchmal noch etwas unwohl.

Montag hatten wir, erstmals seit längerem, wieder einmal Gäste bei uns und einen netten Nachmittag/Abend.

Mir fehlte dieses Jahr aber die Familie. Sowohl meine als auch die Angeheiratete. Als jemand der schon sehr früh sehr eigenständig war, der – das liegt in meiner Vergangenheit – immer sehr auf sich gestellt durchs Leben gehen durfte, und nie einen grossen Familiensinn kennenlernte, war dieses Gefühl (leider) noch nie wirklich intensiv. Aber interessanterweise nimmt es die letzten Jahre zu und ich wäre gerne in Wien oder Puerto Rico gewesen um die geweihte Zeit gemeinsam zu verbringen.

2016 war sowieso ein seltsames Jahr, nicht nur weil so viele ins Sommerland reisten. Allerdings finde ich jene die dem Jahr die Schuld dafür geben und die das Gefühl haben es würde nun alles automatisch besser wenn 2017 anbricht, doch etwas naiv. Hoffnungsvoll, aber naiv. Denn dazu müssen wir alle etwas beitragen. Im Kleinen, aber auch im Grösseren. Von alleine? Ändert sich kaum etwas. Und vor allem selten zum Besseren… Und egal „wie die Sterne stehen“: wenn Mensch nix draus macht dann rotiert alles wie gewohnt weiter…

Weiter am 29.12. 

So, gestern zu schreiben begonnen. Heute am Leermond geht es weiter., obwohl es ja eigentlich nicht mehr viel zum schreiben gibt. Vorsätze für das neue Jahr fasse ich keine. Es wird sich einiges verändern, das ist klar, und das meiste davon sogar geplant aber ich stresse mich sicher nicht mit selbstauferlegtem Druck (und das würde ich jedem anderen auch empfehlen).

So, jetzt muss weiter gearbeitet werden. Nächster Blogbeitrag kommt sicher noch vor dem offiziellen Jahreswechsel.

In diesem Sinne wünsche ich einen gesegneten Donnerstag und hoffe das es bald regnet oder schneit damit Mutter Erde hierzulande wieder etwas genährt wird und auch die Luft wieder durchgewaschen wird…

 

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