Immer wieder Falco

Als Jugendlicher war er mein Idol. weil er im Musikbereich soviel erreichte von dem ich als damaliger Sänger nur träumte. Ich liebte seine Musik und auch wenn er mir als Person damals nie so richtig ans Herz wuchs, mochte ich ihn. Viele Jahre später durfte ich ihn dann fürs Luzerner „Vaterland“ (oder wars schon die „Luzerner Zeitung“?)/ Musikreport interviewen und mir gegenüber sass ein Mann der nur einmal die Sonnenbrille abnahm sie dann gleich wieder nervös und schüchtern aufsetzte. Vermutlich bemerkte er gar nicht, das ich nervöser war als er. Es war das einzige Interview an dem ich um ein gemeinsames Bild bat und es bekam. Von dort weg wuchs er mir auch ein wenig ans Herz, denn ich fühlte intensiv den sensiblen und unsicheren Menschen hinter dem coolen Image. Das Interview war dann irgendwo vorbei. Ein paar Jahre später als ich in den USA lebte erschrak ich und trauerte, als ich in den dortigen News vom verfrühten und unfallbedingten Abgang meines Austro-Superstars erfuhr. Seine Musik läuft bei mir heute noch regelmässig. Jetzt ist eine „neue“ Falco CD auf dem Markt und auch wenns nix wirklich überraschendes ist, so liebe ich dieses hervorragende Erinnerungswerk mit Orchester…

Denn viel mehr ist es nicht: Falco symphonisch. Und dennoch: für mich als Fan von orchestralen Arrangements ist es eine Hochzeit die mich begeistert und die ihm zu Ehren gereicht.

Einige Lieder bekommen einen Anstrich und eine Gefühlstiefe, welche die ehrlichen und geistreichen, ja auch zynisch die Gesellschaft aufs Korn nehmenden Texte des verstorbenen, österreichischen Musikers in jeder Beziehung unterstreichen und die manchen Songs ein gänsehauterzeugendes Flair schenken.

Okay: „The Sound of Musik“ war immer schon auf ein bombastisches Arrangement angelegt, doch auch andere Klassiker und weniger bekannte Titel erreichen in der exzellenten Mischung neue musikalische Höhen. „Nachtflug“ zum Beispiel erzeugt Gänsehaut. „Vienna Calling“ lockt mit neuem Intro (dem „Donauwalzer“ auf klassisch und länger), „Europa“ ist und bleibt einer meiner Lieblingstitel, „Der Kommisar“ ist im neuen Gewand herrlich dramatisch und erinnert an ein Musical. Poppig extravagant. Love It!

Dabei wirkt „Falco Symphonic“ trotz allem herrlich altmodisch und zeitlos zugleich. Eine weitere Kunst, die den Musiker Falco wohl auf lange Zeit posthum erfolgreich bleiben lassen wird. Falco ist eben nicht unterzukriegen. Nicht mal nach seinem Tod, der nun 10 Jahre her ist. Im Pop-Himmel ist er auf jeden Fall. Nicht nur im lokalen.

Ich liebe dieses Album und freu mich darüber, Falco wieder etwas anders hören zu dürfen.

Falco Forever! (Clip unten ist der Original-Sound ohne Orchester)

Ein Kommentar

  1. Ach, ich LIEBE diesen Kerl! Der ist so arrogant, dass es schon wieder sympatisch ist, und man weiss nie, wieviel davon gespielt, wieviel selbstverarsche und wieviel todernst gemeint ist…Seine Musik ist und bleibt aktuell (treff ich sie doch auch immer wieder an Gothic-Parties an) und zeitgeil. Ja, ich weigere mich, in der Vergangenheitsform von ihm zu sprechen, denn FALCO LEBT!

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