Immer schon “Hexe” ?

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Eine andere Frage der ich mich manchmal stellen muss ist folgende: „nennst du dich schon immer Hexe“? Meine Antwort: „Nein“! Warum? Obwohl ich bereits als Kind ständig mit der Anderswelt und ihren Wesen in Verbindung stand, so war eine „Hexe“ für mich genau das was man via Märchen meist transportiert bekommt: die eklige Alte die bös im Wald lauert. Erst „Die Hexe Schrumpeldei“ (kennt die noch jemand?) öffnete mir eine andere Hexensicht, jedoch wurde auch da ein ziemlich einseitiges Bild gezeichnet das zwar Gut, aber nahe am Klischee stand. ….

Mein Interesse lag von jeher im Bereich Magie und noch immer kam ich nicht auf die Idee, mich auf dem Hexenpfad zu wähnen, denn Andersweltkontakte und auch meine persönliche Sicht auf das Göttliche, die mir immer wieder Schelte der Religionslehrer eintrug, waren für mich einfach titellos. Karten legte ich von jungen Jahren an für mich und Freunde, aber Hexe? Nöööö. Vor allem kamen mit der Pubertät die Zweifel, da ich ja gerne in die gesellschaftliche und religiöse Schablone gepasst hätte.

Nicht mal als ich dann den Pfad der Göttin soweit in mein Wesen integriert hatte das „Sie“ bestandteil meines Lebens wurde hätt ich daran gedacht, eigentlich den Pfad der neuen Hexen zu beschreiten. Ich hatte bereits einen kleinen Göttinnenschrein, mit den Elementen arbeitete ich in westlich magischer Tradition,….aber Hexe? Nein. Einfach „anders“.

Erst als ich in mit Wicca in Berührung kam fand ich plötzlich eine „Schublade“ in die in mein Fühlen und meine Praxis passten. Wunder auch, stürzte ich mich auf Literatur bis zum Abwinken und knüpfte rasch Kontakte mit Wicca’s und freifliegenden Hexen um zu lernen. Der Rest ist „Geschichte“…

Hätte mir also als Kind bzw. Jugendlicher jemand gesagt ich sei ne Hexe, hätte ich möglicherweise darüber nachgedacht, oder aber es – je nach damaligen Befinden – vermutlich nicht gerade positiv aufgenommen. Heute jedoch bin ich froh darüber, dass der Begriff sich so verändert hat und die Wahrnehmung der neuen Hexen durch die westliche Gesellschaft doch in annehmbaren Bahnen verläuft.

Das es immer Menschen geben wird die dennoch lieber ihre vorgefertigte Schablone jedweder Sichtweise darüber stülpen müssen, liegt in der Natur der Sache. Sollte „unsereins“ nicht kümmern.

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