Heute versteckt sich der volle Mond hier in Luzern über einer Wolkendecke, aber gestern leuchtete er sich mit voller Kraft in die Herzen und sicher auch in so manches Gemüt.
“Hasenmond” (nur einer seiner Namen) drückt natürlich schon mit diesem Titel aus worum es geht: Fruchtbarkeit, Erschaffen, und natürlich auch die Freuden der Sexualität. In der Feri-Tradition des Hexentums wird der Begriff “Sex” nicht nur mir der lustvollen Vereinigung gleichgesetzt (wie schon öfters in unseren Beltane Newslettern erwähnt). Dort ist “Sex” der kreative Akt der etwas in die Welt bringt sowie die Freude daran und ich halte dies schon seit Jahren für eine hervorragende Erweiterung dieses Begriffes.
Dieses Wochenende ist ja das christliche Osterfest und für mich persönlich ist es immer ein bisschen surreal wenn es so weitab von “unserem” Ostara liegt. Und ich bin sicher das geht nicht nur mir so sondern vielen die ihr “Ostern” eigentlich schon zelebrierten.
Ostern ist für mich sowieso etwas speziell. Ich liebe es, ich freue mich auf einen freien Freitag (auch wenn die Zwischenwelt am Samstag gleichwohl öffnet), und es ist schön die Schwingungen dieser Jahreszeit bewusst wahrzunehmen. Das “Spezielle” ist aber genau dieser Freitag, der ja eigentlich als trauriger Tag gilt (früher war sogar Tanzverbot hier im Kanton Luzern), denn so ein Freudenfest mit diesem Aspekt des Leidens und der Trauer zu versehen ist surreal.
Dafür geht es dann Sonntags an die Auferstehung und die feiert man dann ja auch mit bunten Farben, Eiern und Hasen und somit ist die Fruchtbarkeit auch hier ganz wunderbar im Vordergrund. An einem Wochenende wird somit eigentlich symbolisch der Kreislauf von Leben/Tod/Wiedergeburt zelebriert. Etwas das im Heidentum einen ganzen Jahreszyklus beansprucht.
Aber zurück zum vollen Mond 🙂
Dieses Jahr ist es ja fast ein “Ostermond” und seiner Symbolik des Erblühens und Erwachens, des “sich öffnens” sollte man sich ganz besonders widmen. Sich überlegen was einen selbst zum “erblühen” bringt und was einem Freude bereitet. Wie offen trägt man sein Herz und wie oft verschliesst man es um sich geschützter zu fühlen (was übrigens nur ein “Gefühl” ist und in der Realität letztlich langfristig eher mehr schadet als schützt)
Trotz seiner lebensfrohen Energie ist dieser “Hasenmond”, auch einer der uns liebevoll in die Tiefe geleiten kann damit wir in Liebe ansehen was wir “unter Verschluss halten”. Wo halten wir den Deckel drauf und warum? Was können wir unternehmen um unseren Lebensquell am sprudeln zu halten oder überhaupt erst zum sprudeln zu bringen?
Eine ideale Mondphase um dieser Frage mit Tarot oder anderen Orakel auf die Spur zu kommen. Freudvoll und mit Optimismus die Dinge einmal anschauen, denn nur was wir anschauen können wir auch heilen und verändern.
Zum Beispiel eine Legung mit dem “Göttinnen Geflüster” von Hrana Janto und Amy Sophia Marashinsky? Dort stehen zum Beispiel die “Sheila Na Gig” für die Öffnung gegenüber dem Leben. Irische Schutzgöttinnen deren Symbolik in unserer heutigen Zeit oft erschreckt da sie ihre Yoni weit offen halten (ironischerweise findet man sie oft noch in alten Kirchen aus der Übergangszeit). Göttinnen die sowohl das Mysterium des Todes als auch der Geburt in sich vereinen. Was ebenso ironischerweise ja gut auch zum Osterwochenende passt :)…
Ihre Botschaft im Deck lautet:
“Ich öffne meine Vulva, damit alle sie sehen können, ich ziehe sie weit auseinander. Das Tor durch das alles kommt. Der Durchgang zum Leben. Ich sage: tritt durch mein Tor. Öffne Dich für das was ist. Wenn Du etwas wichtiges hast, zeige es, damit jeder es sehen kann.
Ich bin die Öffnung in diese Welt. Das Heilige und das Verrückte, das Wilde und das Wollige, das Mutige und das Dreiste (…). Ich bin das Tor zum Leben und ich sage: Oeffne Dich!” (Amy Sophia Marashinsky)
Worte, die zu diesem Vollmond des Erwachens, Erblühens und Oeffnens passen. So wie eine Blüte sich in ihrer Schönheit öffnet, so öffne auch Du Dich für die Freuden des Lebens und packe mit an um das Gleichgewicht zu fördern. Schaffe mit einen Boden der so fruchtbar ist, das auch die schwächeren Pflänzchen genährt und geschützt wachsen können.
In diesen von vielen als so “negativ” wahrgenommenen Zeiten ist es so wichtig selber ein Licht zu sein und nicht darauf hoffen, dass alle anderen für einen das Leuchten übernehmen. Wie heisst es so schön in der traditionellen Weisheit: “Sei das Licht das Du in der Welt sehen möchtest”. Und an einem Mond der so viel freudvolle Power in sich trägt, der Liebe, Lust und Leidenschaft symbolisiert sollte man sich dies besonders bewusst machen.
Brightest Blessings