Freudvolles und irritierendes Missionierendes…..

Wenn das Mitteilungsbedürfnis temporär eingeschränkt ist, wird so ein Blog zur Herausforderung, denn schliesslich möchte dieser ja gefüttert werden. Er ist eben vom Anspruch her ein wenig fordernder, vor allem in Zeiten von Facebook, in welchem man sich schnell auf oberflächlichere Weise in wenigen Sätzen präsentieren kann. Präsentiert wurde ich übrigens auch mit einem Artikel letzten Freitag im Luzerner Anzeiger. Der Artikel war mal sehr gut und stellte den Laden und das Hexentum ziemlich modern und vom Klischee abgekapselt vor. Rückte auch auch die Individualität und den Heilaspekt innerhalb der Thematik kurz und gut in den Vordergrund. Die Reaktionen die ich bisher bekam waren ausnahmslos positiv und das ist doch immerhin etwas freudvoll stimmendes.

Dennoch lag gestern am Feierabend (der wegen Crafting sehr spät war) gleich ein ganzer ein Stapel der neuen Missionsschrift (nennt sich Magazin) einer bekannten christlichen Internetplattform vor dem Hauseingang, in welchem Wege zur Rückkehr in den Schoss Jesus propagiert werden.

Ein neues, mehrseitiges Heft das schon am Tag zuvor überall in den Briefkästen lag. Leider ist die Plattform, welche dieses Heft auf den Markt bringt, eine auf der Toleranz nicht gerade gross geschrieben wird und auf der manchmal im Forum (aber auch sonst) äusserst irritierende Einträge ihren Platz finden. So hat diese unverfänglich wirkende Aufforderung zum Beten und sich zu Jesus zu bekennen unter der zugegeben ansprechenden und offen wirkenden Oberfläche leider einen bitteren Beigeschmack.

Ich werde nie verstehen, wieso man glaubt Menschen missionieren zu müssen und ihnen die eigene Weltsicht aufzudrängen. Das heisst ich verstehe die psychologischen Mechanismen dahinter, aber es bleibt mir dennoch unverständlich. Ihr wisst sicher, wie ich das meine.

2 Kommentare

  1. Nein. Das ist nicht unverständlich. Sie GLAUBEN WIRKLICH, dass ihr Weg der einzig richtige ist. Sie wollen dich RETTEN. Im Grunde ist das nur gut gemeint.

    Und natürlich die Wirkung der psychologischen Gemeinschaft. Der Mensch ist ein Herdentier. Wer nicht zu meiner Herde gehört, könnte zur Gefahr werden. Wenn alle zu meiner Herde gehören, bin ich sicherer.

    Das sind die Mechanismen der einfachen Leute, die kaum jemals etwas hinterfragen.

    Gibt aber noch andere. Hab schon von christlichen Sekten mit Punktesystem gehört. Je mehr einer bekehrt, desto besser wird angeblich seine eigene Chance auf Erlösung und Himmel. Oder man macht sich beim Chefpfaffen beliebt, in dem man neue Schäfli anschleppt. und oder und oder und oder …

    Glücklicherweise kann man feststellen, dass eigentlich fast ausnahmslos alle Mitglieder (bis auf einzelne Ausnahmen manchmal an der Spitze) fanatischer Religionen und Sekten nicht gerade zu den grössten Leuchten der Menschheit gehören. Wenn sich in der Geschichte der Menschheit keine Cäsaren, Könige und Kaiser für das Christentum eingesetzt hätten, gäbs das heute auch nicht in dem Umfang.

  2. Hi Dreamy,

    wieso sollten wir in den Schoß eines Niffilim zurückkehren?
    Ich denk, wir sind als Seelen älter (mal wertend betrachtet).

    Kannst Du die Zeitschrift wenigstens als „Anmachpapier“ für den Ofen verwenden?

    Mich freut es, wenn Du mal wieder – und so die ganze „Zunft“ – „ordentlich“ dargestellt wurdest!

    Drück Dich!
    Eli 😉

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