Es erzählt der Allvater: Renate Steinbachs Edda Variante

odin allvater“Odin Allvater” von Renate Steinbach war eine angenehme Leseüberraschung. Die Autorin erzählt im grossen und ganzen die Geschichten der Edda – von der Schöpfung bis Ragnarök und darüber hinaus – aus Odins Sicht. Manch ein Purist mag sich an der “Ich” Form stören und Odin ein wenig “soft” wahrnehmen, ich jedoch fand diesen Stil durchaus erfrischend und packend. Die Gedankengänge machen durchaus Sinn und man kann die Beweggründe des nordischen Allvaters durchaus nachvollziehen. Steinbach bleibt durchaus authentisch an der Edda und lässt diese sogar in Auszügen – nach der Übersetzung von Karl Simrock – direkt mittels Zitaten einfliessen.

Es ist ein respektvolles, dem Mythos verpflichtetes und dank des Erzählstiles durchaus verständliches Werk das ein Verständnis für Odin und seine Taten – bzw. “Nichttaten” – weckt und die komplizierte Beziehung zu seinem Blutsbruder Loki aufzeigt. Auch die Beziehung der Asen und Wanen zueinander sowie die Verbindungen und Freundschaften werden aufgezeigt. Natürlich auch gewisse Antipathien und Aversionen die die Beziehung zu den Riesen ausmachen. Man merkt jedoch das dieses Werk nicht professionell editiert wurde, denn in der Kindle Ausgabe sind einige Satzfehler und auch andere Stolpersteine, die den Erzählfluss jedoch in keiner Weise beeinflussen. Ich für meinen Teil raste durch dieses Buch und verschlang die nordische Mythologie aus der Sicht ihres bekannten Oberhauptes der hier so “menschlich” wie selten präsentiert wird und der dennoch durch und durch Gott ist.

Ich freue mich nun auf die Geschichte von Loki Laufeyson, ein weiteres Buch der Autorin mit einer der wohl fehlinterpretiertesten Gottheiten des nordischen Pantheons als Erzähler. Ich kann dieses Buch aus der Sicht Odins allen die die Edda einmal etwas anders erleben wollen in jeder Hinsicht empfehlen. Mir hat es Freude bereitet….Die Götter sind unter uns…

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