Eine Herausforderung

balanceHeute Abend wartet eine Herausforderung auf mich: ich darf einem Freund Gesellschaft leisten, der nach etlichen Therapieversuchen morgen mittag nach St. Urban „darf“ und der dort weitere Stationen auf seiner Lebensodysee verbringen wird. Was daran herausfordernd ist ist die Tatsache, dass man nicht an ihn herankommt (schon das Durchdringen der medikamentösen Benebelung hat es in sich).

Er mag sich nicht gross helfen lassen und ist inzwischen so sehr in seiner Welt aus Depression, Borderline und Leiden gefangen, dass man die Hand immer tiefer ins Loch stecken muss, damit er sich festhalten kann, so er will. Was mir gestern – als er mich um meine Gesellschaft bat – auffiel ist, das ein Teil von ihm gerne leidet und mir leider auch bewusst wurde, das er nun – im Gegensatz zu früher – die Tendenz bekommen hat andere mit zu ziehen. Sehr subtil, aber bestimmt. Vermutlich das Gegengewicht zu seiner früheren Tätigkeit im sozialen Bereich wo er ständig für andere da war und Menschen auf schwierigen Wegen unterstützte.

Er war übrigens früher einer jener, die sehr treffsicher Tipps und Ratschläge gaben. Wer sich jetzt fragt warum ich keine rituelle bzw. energetische Unterstützung gebe dann ist das rasch erklärt: er will diese nicht. Und ich arbeite nicht ohne Einverständnis anderer Menschen. Eine Bereitschaft ist Voraussetzung.

So helfe ich eben mit meiner Gesellschaft, auch wenn es diesmal nur ein Abend ist. Eine Kerze anzuzünden und im Vorfeld heilsamen Raum zu schaffen, davon kann mich jedoch niemand abhalten. Die Erfahrungen und Entscheidungen jedoch habe ich zu akzeptieren. Auch wenn es die Entscheidung zum weiterleiden ist…

Heilung auf allen Ebenen wünsche ich ihm von Herzen. Und auch den Willen zur solchen….

3 Kommentare

  1. oh…das erinnert mich schlagartig an die zeit, als meine freundin damals in st.urban war…auch wegen borderline und depressionen.noch heute erleidet sie manche tiefs-aber das hat unserer freundschaft nie geschadet, auch wenn es für mich ab+zu wirklich an die grenzen ging und sie, wie du auch sagst, gerne zu leiden schien.deinem freund von herzen ein licht für seine seele!

  2. Ich bewundere dich für deine wunderbare Gabe im richtigen Moment das Richtige in der richtigen Dosierung zu tun!

    Es gibt nicht mehr sehr viele Menschen mit dieser tollen Begabung!

    Häb äs schöns weekend!

    g.l.g.

    Katharina

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