Ein Wochenende in Paris

20120114_211318 Letztes Wochenende um diese Zeit kamen wir gerade in Paris an. Ich hatte meinem Schatz ein solches zum Geburtstag geschenkt und natürlich hatte ich in diesem Fall auch etwas davon, da ich ja mitkam. Das hiess Samstag sehr früh aus den Federn und ab zum Flughafen. Eigentlich wollten wir mit dem Zug gehen, doch es ist ironisch das ein Zugticket teurer ist als der Flug. Aber da wir ja eh nicht viel Zeit hatten war das Fliegen von da her auch die bessere Wahl. Ich war noch nie in Frankreich und bin auch der Sprache nicht mächtig, aber entgegen aller Vorurteile die da so kursieren sind die Pariser sehr freundlich, auch wenn man englisch spricht, und ebenso hilfsbereit…

Natürlich wollten wir besonders viele Sehenswürdigkeiten erforschen und im Zentrum unserer kurzen Erkundungen stand – wie sollte es anders sein – der Eiffelturm. So spazierten wir vom Arc de Triumphe, den wir ausführlich innen und aussen bewunderten, über den Champs Elysee in der klirrend kalten Stadt herum, liessen uns zwischendurch zum Essen nieder und staunten über die hohe Polizei und Militärfrequenz die natürlich anzeigte, wie sehr man um die Sicherheit in den Touristenzonen bemüht ist und das ein wenig Angst mitschwingt.

Der imposante Eiffelturm stellte dann auch unseren Höhepunkt der Reise dar und kostete uns viel Zeit denn wir mussten über eineinhalb Stunden anstehen um überhaupt mal zum Fahrstuhl zu gelangen. Das war es aber in jedem Fall wert, denn es ist schon sehr eindrücklich da oben, auch wenn der Wind auf einer Seite die laufenden Nasen gefrieren liess. Es gibt dort im Winter eine glitzernde Lichtshow zu jeder Stunde doch wussten wir nicht und wurden überrascht, von ihrer eindrücklichen Märchenhaftigkeit.

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Das man im ersten Stock ein wunderschön beleuchtetes Eisfeld nutzen durfte, gratis, war eine nette Sache die wir jedoch nur passiv bewunderten. Es stolperten dort schon genug Leute herum ;). Zwischendurch mussten wir uns immer wieder aufwärmen und das ich mich am nächsten Tag etwas matschig fühlte, war irgendwie logisch, schliesslich hatte ich eine sich anschleichende Erkältung der Reise wegen mit Naturmittelchen in Schach gehalten.

Leider reichte es für Louvre und Oper nur mehr des Nächtens, als wir schon ziemlich müde waren, alles geschlossen hatte und die Beine schmerzten. Und so begaben wir uns nach einem ausgiebigen Nachtmahl ins Hotelzimmer und waren auch rasch im Land der Träume.

20120114_220455 Was uns – neben den visuellen Eindrücken – sicher länger in Erinnerung bleiben wird sind eine kleine Polizeiaktion auf einer Brücke über die Seine, wo wir mitten ins Geschehen gerieten als vier Polizisten zwei illegale Verkäufer in die Zange nahmen und wir ein bisschen Angst hatten das einer von denen über das Geländer in die eiskalten Fluten springt oder einen von uns über das knapp übers Knie hohe Geländer schubsen könnte. Die hohen Preise im Touristengebiet (11. Euro für 500cl Bier waren happig. Wir hatten nicht auf die Karte geguckt, denn wo noch ist Bier denn schon so ein Luxusartikel? ) und die attraktiven und sehr hilfsbereiten Polizisten die charmant Auskunft erteilten, wenn wir etwas zu fragen hatten.

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Cool auch, das man nahezu in jedem Cafe draussen sitzen kann, selbst im Winter. Okay, einige hatten diese unseligen und umstrittenen Heizpilze an, aber auch dort wo es keine gab (Mehrzahl) sassen doch auch Leute unter freiem Himmel, der Kälte trotzend. Überhaupt dürfte man dort Hitze haben, denn trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt waren viele sehr leicht bekleidet und ohne Winterjacken unterwegs.

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Paris ist eine Stadt zum verlieben, in der aber schon bei der Anreise vom Flughafen mit dem Zug in die Stadt das arm/reich Gefälle sehr sichtbar ist so das es einen irgendwie nicht wundert das es dort so zu Ausschreitungen kam. Ausserhalb der hochglanzpolierten Touristenzonen scheint man kaum Geld aufzuwenden und lässt vieles verfallen. Aber ich befürchte, das ist in vielen europäischen Grossstädten mittlerweile so.

Die Metro sieht von “klasse” bis “furchtbar” aus und während man in den wichtigen Stationen vom Boden essen könnte, ekelt es einen in anderen bereits beim durchlaufen.

Wir werden sicher einmal ausgiebiger dort ein paar Tage verbringen, wenn es wieder einmal drin liegt, und dann wirklich ausführlicher auf Streifzug gehen. Denn das Flair ist sehr speziell und im Frühling oder Sommer macht es sicher nochmal mehr Spass.

Es war wunderschön, kurz, auch ein bisschen anstrengend, aber jeden Rappen wert.

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