Ein Game das den Forscherdrang weckt

Ein Freund machte mich am Wochenende auf ein „meditatives“ Game aufmerksam, das ihn ziemlich fesselt, und da er weiss das ich ein Fan von SciFi und Fantasy bin traf er natürlich voll ins Schwarze mit „No Man’s Sky“, einem Spiel das für sich beansprucht eine nahezu unbegrenzte Anzahl von Planeten und Zielen zum Erforschen zur Verfügung zu stellen, erschaffen von ausgeklügelten Algorithmen.

nomanssky

Also prüfte ich meine Finanzen und entschied mich dann zum download. Ein Preis von chf 59.- schien mir für so ein massives Spielerlebnis angebracht und ich habe schon Geld für dümmeres ausgegeben.

Die Frage ob es sich auszahlte, lässt sich noch nicht wirklich beantworten, aber ich tendiere schon einmal zu „Ja“, denn obwohl das Prinzip etwas repetitiv erscheint, kam ich bereits am ersten Abend spielen für über 4 Stunden nicht mehr von meiner Playstation weg.

Das Game beginnt auf einem (zufallsgenerierten) Planeten auf dem man mit seinem Raumgleiter gestrandet ist. Ausgerüstet mit einem Exo-Anzug und einem Strahler zum abbauen von Rohstoffen irrt man zuerst einmal in der Welt herum um alles zu finden und zu sammeln das man braucht um seinen Gleiter wieder startklar zu machen.

Das Tutorial ist schwach und so muss man vieles selber herausfinden. Natürlich hätte ich im Netz nachschauen können, aber das war mir dann zu sehr den Fluss unterbrechend. Und mit ein bisschen Nachdenken kommt man schon selbst auf die wichtigsten Dinge.

Ich entschied mich zu Beginn für die Spielvariante mit Ziel, nämlich jenem das Zentrum der Galaxie zu finden. Und das war gut so, denn wie einige Tester schreiben, ergibt sich erst dadurch ein tieferer und, wie es scheint, fast spiritueller Sinn innerhalb des Games. Aber davon bin ich noch weit entfernt.

Die bisher besuchten Planeten waren sehr schön gestaltet. Das erste Aha Erlebnis hatte ich, als ich meinen Gleiter flott gemacht hatte und erstmals ins All startete. Das ist derart gut animiert, das sich das Forschungs-Gen aktiviert und man, angesichts der Fülle an Planetensystemen, sofort vom Erkundungsdrang erfüllt wird.

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Auch meine erste Raumstation besuchte ich bereits um zu handeln. Dort wird allerdings schnell bewusst, das es ein Einzelspieler-Game ist und man hat – trotz landender und startender Raumschiffe (die man abkaufen kann) – das Gefühl man sei alleine auf dieser Welt. Denn während es auf Planeten Fauna und Flora zu erforschen gibt, befinden sich auf der Raumstation nur jeweils zwei Händler. Zumindest auf der Ersten.

Nun, ich kann hier noch keine Bewertung abgeben. Wie es scheint gibt es später noch einfache Raumkämpfe und das manche Tiere auf Planeten mich auf dem Speiseplan haben, bemerkte ich ebenso schon, aber im Grunde genommen geht es tatsächlich nur ums erkunden, sammeln, forschen und…. Sprachen lernen. Warum das ? Weil die Spezies denen man begegnet die menschliche Sprache nicht beherrschen. Man findet aber in den Sektoren Monolithen und Statuen, sogenannte „Knowledge Stones“ und wenn man diese aktiviert, lernt man ein Wort der Sprache der jeweiligen Spezies die den Sektor beherrscht dazu.

Seine erkundeten und erforschten Planeten (wenn man der Erste ist der dort landet und die Beacons aktiviert), kann man übrigens hochladen und bekommt dann auch virtuelle Währung dafür. Dies gilt auch für erforschte Tiere die man mit seinem Visor orten und analysieren kann.

Damit man nicht zu viele Ressourcen abbaut, gibt es auf den Planeten sogenannte „Sentinel Drohnen“ die aktiv werden, wenn man – nunja – selber zu aktiv wird. Diese muss man dann flott ausschalten bevor sie einem eine ganze Flotte an den Hals hetzen. Sie sind aber auch schnell wieder ruhig, wenn man sich unauffällig verhält. Allerdings schwankt ihre Sensibilität von Planeten zu Planeten. Auf einem auf dem ich landete waren sie sehr schnell „scharf“,…

Tester bescheinigen dem Game grosses Potential, kritisieren aber die spärlichen Kommunikationsmöglichkeiten und Animationen innerhalb von Gesprächsabläufen. Das „Point and Click“ Steuerungs-System im Bereich der Menüs und eben, sehr ähnliche Abläufe auf den unzähligen Planeten. Aber sie meinen eben auch, das einem die „Story“ sofern man ihr folgt, überraschenden Tiefgang präsentiert, den man aber ebenso erst erarbeiten muss.

Auch habe ich – wie viele Rezensenten –  schon einige Graphikschwächen- und Fehler bemerkt, aber soll ich etwas sagen?  Das ist nicht so schlimm. Wenn man es wirklich meditativ spielt und und einfach forscht und Freude am Entdecken hat, dann ist dieses Universum wirklich total vereinnahmend. Als ich meinen „Hyperdrive“ zusammen hatte, der es mir ermöglicht weit entfernte Systeme anzusteuern, war das ein wunderbares Erfolgserlebnis. Und manche Welten sind tatsächlich atemberaubend, wenn auch graphisch selbst nur obere Mittelklasse.

Jetzt schauen wir einmal wie sich das bei mir auf Dauer ergeben wird. Wenigstens ist es kein Game das einen dazu drängt dran zu bleiben. Einfach weiter machen wenn man Lust hat. Die Musik ist ebenso sehr ambient und wird ebenso gelegentlich anhand von Algorithmen generiert.

Ich erkunde zwischendurch weiter Galaxien, mache mich auf die Suche nach dem galaktischen Kern, versuche Anzug und Schiff zu upgraden wo ich kann und bin gespannt auf die erste Begegnung mit dem „Spiritual Guide“ der mich – so sagen manche Reviews – über den Sinn des Lebens nachdenken lassen wird.

Dabei freue ich mich jedoch sehr auf „Mass Effekt Andromeda“, das grosse Space RPG das ebenso erkunden lassen wird, aber mehr auf Handlung und Story, sowie sicher auch Action setzen wird. Die ersten Teile zählen ja zu meinen absoluten Lieblings-Games ever.

Make it so 🙂

 

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