Ein bisschen Innen, ein wenig draussen…

Gelegentlich braucht Mensch eine Pause und da Ferien dieses Jahr ausfielen hole ich mir diese mit einzelnen Tagen an denen ich das Geschäft zulasse um mich selbst ein bisschen zu pflegen. Dieses Wochenende verlängerte ich und wollte eigentlich wandern, aber wie das Leben so spielt kam prompt etwas dazwischen. Und das ist okay.

Es ist nicht unbedingt das Angenehmste, wenn man dauernd aufs WC muss. Diese Erfahrung durfte ich übers Wochenende machen als meine Blase meinte sie müsse etwas gereizt reagieren und dafür sorgen, das mein Bewegungs-Umsatz auf Unerwartete und nicht vorhergesehene Art und Weise steigt. Somit fiel mein geplanter Wandertag am Dienstag ins Wasser. Oder sagen wir mal: Wasser sorgte dafür, dass ich nicht auf den Pilatus wanderte, wie ich es eigentlich vorhatte.

Hätte ich mich früher darüber genervt, machte ich das Beste daraus und wanderte nach Innen statt in die Natur. Okay, nicht ganz, denn gestern hielt es mich nicht davon ab dennoch einen ausgiebigen Spaziergang zu unternehmen, mich am wechselhaften Wetter zu erfreuen und den Wechsel von Regen zu Sonnenschein und wieder retour im Kneipp-Tempo zu geniessen.

Ich liebe den Herbst und das unberechenbare Wetter. Ich mag es, wenn es nicht mehr so heiss ist und mir draussen Wind und Regen ins Gesicht klatschen. Während andere dann den Schirm aufklappen lasse ich mich von den Elementen „durchlüften“, wenn es möglich ist und ich keinen Grund habe rundum trocken zu bleiben.

Natürlich tanze ich dann nicht nackt herum sondern in wetterfester Kleidung, aber der Effekt ist dennoch befreiend und belebend. Kein Wunder, geht es mir nach einer traumintensiven Nacht heute bereits wieder viel besser. Und statt in die Berge reiste ich eben nach Innen und meditierte etwas mehr als sonst, legte mir die Karten, nahm es wie es ist und mit Humor.

Es wäre ein leichtes gewesen mich zu ärgern und zu jammern über den einmal mehr gescheiterten Ausflug aber wenn man mit dem älter werden etwas lernt, dann die Tatsache dass es nichts bringt sich über Dinge zu nerven auf die man keinen grossen Einfluss hat und dann das Beste aus einer Situation zu machen. Und dankbar zu sein für das was man sonst als selbstverständlich annimmt.

Natürlich bin ich nicht immer so friedlich wenn etwas nicht so geht wie ich es mir vornehme und kann ein ganz schöner Sturkopf sein, aber alleine zu wissen dass dies eine meiner Eigenschaften ist, gibt einem die Kontrolle über eine Situation und stellt einen jeweils vor die Entscheidung „Drama Queen“ oder „Ruhepol“ zu sein. (Pssst: manchmal ist Drama-Queen auch okay ;)) 

Nicht umsonst kennen auch wir Wicca-Hexen den weisen Spruch „Du hast nicht immer in der Hand was passiert, aber immer wie Du darauf reagierst“ und auch wenn die meisten naturspirituellen Menschen die ich kenne sehr sensible und emotionale Wesen sind, so nehmen jene die den Pfad nicht nur als Hobby gehen die Selbstverantwortung durchaus ernst.

Und somit bin ich dankbar dafür, die richtige Entscheidung getroffen, und nicht aus einer Mücke einen Elefanten gemacht zu haben. Denn das liess mich ein bisschen mehr Ruhe geniessen, mich bewusst über das Drehen des Jahreskreises in Richtung herbstlicher Stimmung zu freuen und sogar an einem Wochentag nebnher ein bisschen PS4 zu gamen statt krampf- und gewissenhaft produktiv zu sein.

Es ist so schön das man in Luzern und eigentlich überall in der Schweiz die Natur quasi vor der Haustüre hat oder zumindest nicht weit laufen muss um dem Stadtleben zu entfliehen. Da ist man auch wieder schnell zu Hause wenn es zwickt und zwackt.

Auch das ist ein Danke wert.

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