Ein bisschen Geplauder

Winterbackground

Nach dem wunderschönen Ritual am Pilatus ging in mehreren Bereichen die Post ab. Wir hiessen ein neues Mitglied im Coven willkommen, das nun die einjährige “Testzeit” bei uns absolvieren wird. Es ist eine liebe Freundin und ihr Beitritt ist eine grosse Freude und Bereicherung. Inzwischen ist auch nach einigen Wetterkapriolen, die wohl eher zu April passen würden, das passende Yulewetter angebrochen und Luzern ist gerade so richtig schön Blütenweiss. Das ist zwar dem Geschäft nicht unbedingt dienlich, aber das Gemüt fühlt sich wohl damit. Ich glaube kaum wie schnell dieses Kalenderjahr vorüber war. Oder sagen wir mal wie schnell dieses Kalenderjahr gefühlt vorüber ist. In wenigen Wochen dürfen wir schon 2013 auf Belegen und Formularen verwenden. Es ist eine seltsame Zeit und kein Wunder hoffen wohl manche auf grossartige Veränderungen. Doch diese brauchen Zeit (Naturkatastrophen ausgenommen) und werden nicht an einem bestimmten Datum über Nacht kommen (genau, ich meine den ominösen Mayakalender). Vor allem beginnt Veränderung immer bei einem selbst! Wie dem auch sei: die Sonnwende steht fast vor der Türe und trotz Schnee komme ich gerade nicht richtig in Stimmung. Könnte auch mit den Rückenschmerzen zu tun haben, die mich gerade plagen. Sollte wohl mal wieder zum massieren, für den Moment muss es jedoch die Weihrauchsalbe irgendwie hinkriegen. Gestern hatte ich die Idee mal mit dem Bus ein Stück weit hinaus zu fahren und dann vom Verkehrshaus am See entlang zum Laden zu laufen. War eine gute Idee, denn so konnte ich ein wenig durchatmen und ich fühlte mich mental gereinigt, als ich letztlich die Türe im Geschäft aufschloss. Es ist einfach so schön hier. Luzern ist ein Juwel! Was mich jedoch zum nachdenken anregte, war die Reaktion der Menschen auf Fröhlichkeit. Gestärkt von dem kleinen Spaziergang war ich nämlich gut gelaunt und lächelte viel. Doch mit Ausnahme einer älteren Frau die mich angrinste, war die Reaktion eher ernüchternd, denn man wird – wenn man fröhlich aussieht – angekuckt als hätte man einen Zacken an der Krone. Oder Mensch sieht betreten weg. Griesgram und leidender Gesichtsausdruck ist wohl mehr “angesagt” zur Zeit. Das fällt mir übrigens nicht zum ersten mal auf und auch Freunde von mir machten bereits ähnliche Erfahrungen.Ich frage mich warum diese “Qualität des Leidens” hier so hoch geschätzt wird. Das ist eine der schönsten Städte der Welt in einem der reichsten Länder der Welt. Natürlich geht auch hier einiges bachab oder wird einem schwer gemacht, das merke ich als Geschäftsinhaber ja selbst, aber es geht uns doch immer noch so verdammt gut im Vergleich zu vielen anderen. Und es gibt so vieles über das man dankbar sein kann und sollte. Und Freundlichkeit ist doch so etwas schönes und kann anstecken. Naja, wie dem auch sei: gerade wird der Schnee wieder dichter und ich bereite mich auf den Runenabend vor. Mit einem Lächeln, auch wenn es im Geschäft gerade sehr ruhig ist  :).

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