Gestern war es soweit: heimlich, still und leise liessen mein Partner seit über 20 Jahren und ich unsere Partnerschaft eintragen. Man kann also sagen, das ich nun verheiratet bin.
Und natürlich gab es schon die ersten Fragen Richtung: „Und? Wie fühlt man sich nun, so verheiratet? Und ich kann darauf nur antworten: „So wie vorher“. Obwohl: So ganz richtig ist das schon nicht, denn auch wenn wir es ohne Zeremonie und tamtam amtlich besiegelten, so ist es schon irgendwie ein spezielles Feeling zu wissen, das man nun als Paar gilt, mit allen Rechten und Pflichten (oder fast allen, da die Eintragung der Partnerschaft der Heirat ja noch nicht wirklich ganz gleichgestellt ist).
Der Grund warum wir das auch nicht gross hinausposaunten sondern erst einen Tag vorher erwähnten (und damit gleich einen Nachrichten-Tsunami auslösten – VIELEN LIEBEN DANK FÜR DIE VIELEN Glückwünsche – hatte schlicht damit zu tun, das wir nächstes Jahr um die Zeit das rituelle Handfasting und somit die spirituelle Zeremonie planen. Es waren tatsächlich nur mein Schatz, ich und die Zivilstandesbeamtin (die im übrigen sehr sehr nett war)…
Persönlich sind wir ja der Meinung das Liebe Liebe ist und sie keine amtliche Bekräftigung braucht, aber es gibt eben doch Dinge an die man denken sollte, wenn man so lange Zeit seines Lebens miteinander verbringt und (hust) jünger wird man schliesslich auch nicht.
Jedenfalls verbrachten wir dann noch einen Tag am See, tranken Kaffee und speisten Pizza mit Freundin Anita und ich leistete mir den Luxus, den Laden für einen Tag geschlossen zu halten. Auch wenn das angesichts der sommerlichen Flaute doch ein kleines Risiko darstellte. Man muss aber Prioritäten setzen und so ein freier Nachmittag bei Sonnenschein unter der Woche ist tatsächlich viel erholsamer als wenn man am Wochenende unterwegs ist, wo alles viel mehr und lebhafter vibriert, weil ja alle die gleiche Idee haben.
Muss ich öfters machen und darauf vertrauen das sich das irgendwie ausgleicht. Wobei heute an diesem Sonnentag, während ich diese Zeilen schreibe, war noch keine Menschenseele im Geschäft ausser eine sympathische redaktionelle Mitarbeitern von Relinfo, die ein Interview führte.
Das mein Schatz mich während des Eintragungsprozesses (die meiste Vorarbeit musste ja sowieso im Vorfeld gemacht werden) ganz romantisch mit einem Ring überraschte, war eine grosse Freude mit der ich nicht gerechnet hatte. Da ich nie Ringe trug ist das jetzt gewöhnungsbedürftig, aber ich habe die Erlaubnis ihn nicht dauernd tragen zu müssen, da es mehr um die Symbolik dahinter geht.
Es ist sicher ein wichtiger Tag in meinem Leben und schliesslich hat sich ja auch die Familie nun vergrössert und ich habe nun offiziell auch Schwiegerelten, Schwager, Schwägerinnen…und sollte wohl auch bald mal spanisch lernen 🙂
Ich werde oft gefragt wie man 20 Jahre in einer Beziehung schafft und kann eigentlich nur sagen: kommunizieren und nicht bei jedem Krach oder jeder Unstimmigkeit gleich das Handtuch werfen. Eine Beziehung ist eben Arbeit… 😉
Eigentlich ist jetzt nicht viel anders und gleichwohl fühlt es sich ein bisschen anders an.
Finde ich klasse und sogar ein wenig aufregend 🙂
Wünsche Euch alles Liebe und bis bald wieder…