Das tolle am Kurs geben ist, das ich selber auch eine Menge dabei lerne. Nicht nur durch die verschiedenen Menschen die in ihrer individuellen Art daran teilnehmen, sondern es werden auch für mich immer wieder Themen und Fragen aufgeworfen, vor allem weil ich in den Gruppen die ich bereits näher kenne und sogar als Freunde bezeichnen würde selbst immer mit gutem Beispiel voran gehe. Und selbst wenn ich für mich “eher spielerisch” vorgehe – man will ja nicht zu viel Einblick in privates geben *lach* – so treffen auch die “Beispiele” den Nagel auf den Kopf und regen mich öfters zum Nachdenken an. Gestern war so ein Abend an dem das besonders spannend wurde für mich. Wir nahmen die Runen “Hagalaz” und “Naudhiz” durch und ich war den ganzen Abend über froh, hatte mich die Göttin mit einer enormen Fröhlichkeit gesegnet, so dass diese beiden “schweren” und heiligen Runen trotz aller Tiefe mit viel Humor erforscht wurden.
Abschliessend gab es eine Arbeit deren erster Schritt darin bestand mittels Ziehung herauszufinden, was man verändern solle. Das bei mir eine Karte kam die sich auf das Thema “Wut” bezog, war eine Überraschung für mich. Vor allem da ich bislang dachte, dass ich dieses einstige elementare Thema eigentlich im Grossen und Ganzen er- und bearbeitet hatte. Spannenderweise musste ich Nachts, beim ausklingen lassen dieses intensiven Abends, durchaus zugeben, das ich doch einiges an Ärger und Wut drossle bevor es sich einen Weg bahnen kann. Auch wenn sich jemand mir gegenüber eklig verhält und/oder das Gefühl hat, man müsse mich mit kindischem Trotzverhalten herausfordern. Von der Wut die mich manchmal angesichts der Ungerechtigkeiten in dieser Welt kurzfristig übermannt, ganz zu schweigen.
Ja, es gibt sie die Situationen in denen ich wütend werde, aber dann lieber durchatme und ihnen die Wichtigkeit nehme, als hineinzugehen in das Gefühl oder es in manchen Momenten gar als Kraftquelle nutze. Und das fühlte sich bislang richtig an. Tatsächlich ist es aber so, das ich vor wenigen Tagen gerade erst intensiv darüber nachdachte und auch gedankenverloren ein Buch wieder zur Hand nahm, das ich schon vor Ewigkeiten gelesen hatte. “Wiccan Warrior” von Kerr Cuhulain, einem ehemaligen Police Officer der sich alleine schon aufgrund seiner Tätigkeit stark mit diesen Themen innerhalb der Wicca Ethik auseinandersetzte. Und vermutlich muss auch ich irgendwie ein Gleichgewicht finden und diesen Warrior in mir wieder ein wenig erwecken. Das eine der anderen Karten zum Thema “Synthese” war, bedeutet ja da wohl das man Dinge unter einen Hut bekommt. Den roten Faden findet. Also suchen wir mal 😀