Die Sache mit dem „HEXENladen“

pentagramGestern hatte ich netten Besuch und im Gespräch meinte die nette Besucherin das sie länger gebraucht hätte um mal in den Laden zu kommen, da das „Hexe“ sie ein wenig abgeschreckt hätte. Erst ein Besuch auf meiner Seite und ein aufnehmen der Informationen nahm dann die Hemmschwelle.

Das höre ich in letzter Zeit öfters.

Scheinbar hat sich – trotz jahrzehntelangem Einsatz in der Szene – der Begriff wieder mit einer Wahrnehmung gefüllt, die mehr dem Klischee als der Tatsache  entspricht. Selbst Menschen die den Pfad schon lange und ernsthaft gehen, beginnen sich vom „Hexen“ Begriff zu distanzieren, während natürlich gerade so manche „Medienhexe“ in den einschlägigen TV-Kanälen das Klischee besonders füttert. Das diese sich so bezeichnenden „Hexen“ oder gar „Wiccas“ allerdings wöchentlich neue Bezeichnungen für sich in den Untertiteln aufweisen und natürlich auch noch Experten auf jedem anbrechenden Eso-Trend sind, wird da gerne übersehen….

 Wäre ein umbenennen meines Ladens eine Option? Mitnichten. Man geht einen Pfad ja nicht aus dem Herzen heraus nur um dann der besseren „Verkäuflichkeit“ wegen mit dem Strom zu schwimmen. Und auch wenn das direkte Wort „Hexe“ tatsächlich selten in positivem Zusammenhang genannt wurde früher, so hat es sich als Abkömmling des „Zaunreiters“ (Hagzussa) durchaus eine positivere Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit verdient und die ganze Arbeit – nicht nur – der Frauenbewegung sollte nicht über den Haufen geworfen werden.

Das nicht nur Wiccas eine durchaus lebensbejahende und sehr spirituelle Philosophie lehren und lernen, sondern auch viele Hexen heute diese Ethik übernommen haben zeigt auch, dass die meisten heutigen Hexen nicht an jenen Eigenschaften interessiert sind die das Klischee dem Begriff so gerne anhängt (Liebeszauber, manipulative Magie, Wahrsagen, etc…) sondern das sie damit eine tiefgehende Lehre und spirituelle Entwicklung verbinden, die durch die Wahrnehmung mehrerer Realitäten und der Arbeit darin bereichert wird.

Zaunreiten zwischen den Realitäten eben. Zwischen den Welten.

Deswegen ist für mich der Begriff „Hexenladen“ passend und wird auch nicht überdacht. Denn Hexe = ZaunreiterIn = Weltenwanderer/Weltenwanderin. Ein Bein hier, ein Bein dort. Und immer schön geerdet sowie diese kollektive Realität anerkennend und integrierend.

Wer den Mut und die Weitsicht besitzt dies zu erkennen wird auch feststellen, das es in diesem Sinne schon immer Hexen gegeben hat und geben wird. Und das – wie schon im Deepak Chopra Beitrag festgestellt – dieses „Hexe sein“ sich durchaus nicht nur in den alten Traditionen verwurzelt, sondern sich auch in modernen Lehren und Erkenntnissen reflektiert.

Klar könnte man sagen das man den Begriff dann doch gleich ersetzen könnte? Viele verwechseln ja inzwischen auch Wicca direkt mit Hexe und umgekehrt.

Aber in meiner Sicht ist es eben ein schöner Begriff und die Heilarbeit so vieler Jahrzehnte am Wort Hexe, mit Blick auf die vielen Menschen die durch diese Stigmatisierung auch so viel Leid erleiden mussten (und müssen – kuckt mal nach Afrika), wäre umsonst gewesen, je mehr sich dem Diktat der Medien und der öffentlichen Meinung beugen.

Ich bin Wicca, und dieses Wort bezeichnet meinen Weg, meine Lehre und meine Praxis hervorragend. Doch ich bin auch Hexe, da ich schon seit meiner Kindheit zwischen den Welten wandere und mir der vielen Realitäten (Wahrscheinlichkeitsfelder) durchaus bewusst war und bin. Und deshalb hoffe ich weiterhin darauf das sich die meisten Menschen nicht durch einen Begriff auf falsche Gedankenpfade begeben, sondern dem Hexenpfad als vollwertig spirituellem, modernen Praxispfad begegnen können, der eben auch all jene ehrt die schon vor dieser Zeit zwischen den Welten arbeiteten.

Und wer ein waches Bewusstsein hat und ein offenes Herz, der lässt sich auch von jenen nicht beeinflussen die den Begriff mit dem gängigen Klischee nähren und pflegen…

🙂

 

 

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