Schon seit Jahren sind wir schockiert, wie im Wald um Luzern geholzt wird und vor allem, welche wunderschönen und gesunden, alte Riesen unter die Sägen geraten. Man hat ganze Plätze abgerodet und letztes Jahr versuchte sogar eine Schulklasse mit gehängten Zetteln – ohne Erfolg – einige altehrwürdige, hölzerne Lebewesen zu retten. Dieses Jahr sind bereits wieder die Markierungen angebracht und mich fragten manche Kunden und Kursbesucher, ob man da nicht etwas unternehmen könnte. Das nahm ich mir zu Herzen und sendete gestern eine Mail an das Ökoforum, in der ich mich auch anerbot, Banner von Organisationen auf meine Seiten zu setzen und um Spenden für den Luzerner Wald aufzurufen, falls das helfe. Man beantwortete die Mail innert einer Stunde….
In der Antwort bat man mich, eine Anfrage an das Stadtforstamt zu richten und wies mich darauf hin, dass – und das ist verständlich – auch manchmal Bäume gerodet werden um Krankheitsausbreitung zu verhindern und das „lichte Wälder“ oftmals eine höhere Artenvielfalt bieten. Weiters sei der Wald um Luzern zusammen mit dem WWF zwar nicht geschützt, aber zertifizert als „ökologisch korrekt geforstet“….Aber eben: Auskunft könne nur das Forstamt geben. Und nein, es gibt keine offizielle Organisation die die Interessen des Waldes um Luzern unterstützen würde, nur eben die lockere Zusammenarbeit um den Ansprüchen des WWF zu genügen. Witzigerweise sendete man die Antwort inklusive meines Briefes ans Ökoforum gleich auch an die Stadt Luzern und das Forstamt selbst.
Dennoch sendete ich stellvertretend für alle die mich um Auskunft baten eine Mail ans Stadtforstamt in der ich nicht nur nachfragte warum auch soviele gesunde und alte Riesen fallen müssen, sondern auch antönte das ich notfalls die lokalen Medien bitten werde, die Sache zu recherchieren da Optik und Lebensqualität angesichts der vielen Baumfriedhöfe da oben leiden würden. Mit den spirituellen Gründen brauche ich da vermutlich gar nicht kommen, deshalb verkniff ich es mir.
Allerdings fand man es bislang nicht der Mühe wert zu antworten und ich bin gespannt ob noch eine kommt. Ich bin natürlich für vernünftige Gründe offen, aber wenn ich keine sinnvolle und nachvollziehbare Antwort bekomme, dann lass ich jene die mich fragten mit unterschreiben und werde eben mal bei den Medien nachfragen, ob man er Sache nicht nachgehen könne.
Es tut weh, Bäume die man schon seit Jahren kennt und zu denen man eine Beziehung aufbaute als „Todeskanditaten“ zu sehen. Angesichts dessen, wie die Natur derzeit leidet und ausstirbt ist es auf allen Ebenen berührend, die „Alten“ zunehmend ausgerottet zu sehen und vor allem nicht mal sicher zu sein, ob das „Neue“ überhaupt ökologisch eine Chance bekommt so alt zu werden.
Wir sind neugierig.