Der erste Esbat des neuen Jahres

Winter Moon

Tja, heute ist Vollmond. Leider ist der Name „Wolfsmond“ für den Januarmond nicht mehr so ganz gerechtfertigt, denn wer hört hierzulande schon in klarer Winternacht noch jene kraftvollen und intelligenten Vierbeiner jaulen. Auch „Schnee- oder Eismond“ ist angesichts des Wetters in unseren Breiten eher ein Witz als Realität…

Doch eines beinhaltet der heutige Vollmond für einige immer noch: die Frage nach den Plänen fürs neue Kalenderjahr bzw. das innere Inventar dessen was man erreicht hat, was man loslassen sollte um wieder „frischen Wind“ ins Leben zu bekommen.

In einigen Traditionen vollzieht man heute Rituale die uns den Schutz der Götter im neuen Jahr gewähren sollen, oder die mit Sicherheit zu tun haben. Doch was ist schon „sicher“ in einer Zeit in der man sich nicht mal mehr auf das Wetter verlassen kann und die Texte zum Jahreskreis und seinen Festen neu geschrieben werden sollten? Das einzig sichere ist die stete Veränderung, aber was schreib ich Euch da: dieser Spruch ist abgenudelt und wird immer wieder zitiert. Doch er ist und bleibt eben wahr ;-).

So ist einzig sicher, dass sich auch 2007 viel verändern wird und manches gleich bleibt. Linien im Chaos entstehen nur damit sie sich irgendwann wieder auflösen dürfen. Was sind schon 12 Monate im Angesicht des Universums? Für uns hier und heute oft sehr viel und eine „Ewigkeit“ an sich, für andere nicht mehr als ein Atemzug.

So zelebriere ich heute an diesem Esbat die Unendlichkeit der Sternengöttin und ihre unzähligen Ausdrücke in welchen man „sie“ kennenlernt. Die Götter und Göttinnen die mir bekannt sind, und die vielen Unbekannten die mir noch begegnen werden. Das Lineare und das Chaos.

Heute zog ich eine Karte die mir riet über die „bedingungslose Liebe“ nachzudenken. Mich gruselt bei dem Begriff, denn die Esoszene hat ihn zu einem sülzig rosa Brei und unerreichbaren Ideal hochstilisiert. Doch für mich ist es nichts anderes als Akzeptanz dessen, das alles möglich und „göttlich“ ist. Und innert dessen haben auch Linien und Pole ihre Richtigkeit. Und ich meinen Platz in diesem Gefüge. Inklusive meiner Emotionen, Sympathien und Antipathien, meiner Liebe, meiner Wut, meiner Kraft, meiner Schwächen, aktiven und passiven Momenten, und meiner persönlichen Werte.

Nö, keine philosophischen Gedankengänge heute. Nur eine kleine Auseinandersetzung mit der Thematik. Und eine Annahme dessen was ist, ohne die Passivität die soviele esomässig damit in Verbindung bringen. 🙂

Hihi, und das ich annehmen muss, dass es hier in Luzern ein „Schneemond“ ohne Schnee ist, wird mir dabei eine Lehre sein und ein Beweis dafür, wie sich die Dinge sowieso ständig ändern.

Blessed Esbat 🙂

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