Depression, Spirit, Natur, Pharma: Teil 1

depressionschaos

Manchmal schüttelt man einfach den Kopf wenn manche selbst ernannte Heiler und esoterische Therapeuten zum Thema Depression, Angststörung und ADHS ihre „Weisheiten“ teilen und diese Krankheiten mit dem Resonanzgesetz, mangelnder Disziplin, falscher Ernährung und mangelnder Spiritualität abkanzeln (auch wenn Ernährung und Lebensstil durchaus einen Einfluss auf diese Krankheiten haben).

Vor allem jene die das Resonanzgesetz heranziehen und Menschen generell von schuldmedizinischer und pharmazeutischer Hilfe aufs Schärfste abraten schaffen es wunderbar in jenen bei denen tatsächlich eine Krankheit gegeben ist zusätzlich Schuldgefühle hervorzurufen (ich mach ja alles, aber wohl nicht gut genug) und somit noch das oft damit verbundene Gefühl der Minderwertigkeit zu verstärken.

Ich möchte damit keinesfalls sagen das hier kein Misstand herrscht, denn tatsächlich wird mit Überdiagnostizierung und üppiger Verschreibung von Medikamenten Missbrauch betrieben und viel Geld gemacht das in die Kassen vieler fliesst denen es nicht unbedingt darum geht das Patienten gesund werden. Schliesslich kann man sie so dauerhaft „melken“. Das ist ein Fakt und da mag ich gar nichts beschönigen.

Aber deshalb davon auszugehen das jedwede Psychotherapie und die Verschreibung rezeptpflichtiger Medikamente generell falsch wäre und  jeder Arzt sowie Therapeut grundsätzlich nur seine eigenen Interessen und jene der Pharmaindustrie im Kopf hat ist genauso daneben wie die Praktiken jener die sich an Krankheiten bereichern.

Denn seien wir mal ganz ehrlich: auch in der Eso- und Spiritszene machen manche Menschen gut Geld damit, psychisch Kranken das Geld aus der Tasche zu ziehen und immer wieder neue Techniken anzupreisen die dauerhafte Heilung versprechen. Schliesslich würden viele Angebote ja sonst überflüssig werden und nicht immer neue Methoden und Mittelchen auf den Markt drängen.

Das es aber hier wie dort auch sehr gute Therapeuten/Heiler/Aerzte gibt muss erwähnt werden und die wirklich kompetenten Vertreter ihrer Zunft setzen bei Menschen bei denen ernste Erkrankungsbilder vorliegen auf beides und arbeiten Hand in Hand damit es den Patienten besser geht.

Mensch ist eben Mensch, in Licht und Schatten.

Als jemand der schon früh an Depressionen litt die zu einem Teil des Lebens wurden, kenne ich viele Stolpersteine auf dem Pfad. Und ich verdanke es mit Sicherheit meiner schon ab Kindheit gut ausgeprägten Verbindung zur Anderswelt das ich keine Dummheiten begangen habe.

Meine wunderbaren Begleiter schenkten mir Mut und Lebenswillen wenn niemand anderer für mich da schien. Gaben mir Rat und ermutigten mich zum Schreiben von Gedichten, Musik und kreativen Dingen die mich durch die „schwarzen Löcher“ brachten .

Selbst meinen Ausflug in die eigentlich lebensfeindlichen Lehren der damaligen, konservativen Kirche und der damit einher gehenden Verwirrung (Schuld, Sühne, Leiden als Wert,…) boten sie eine zeitlang Paroli, bis ich sie bewusst verstummen liess, da die katholische Religion mich vorübergehend in Gewissenskonflikte brachte (lang ist es her, den Göttern sei Dank)

Das Gefühl nicht in diese Welt zu passen, erfüllte mich erst recht mit dem Irrglauben ich würde akzeptiert und geliebt werden, wenn ich mich dem Umfeld anpassen würde. Was natürlich in die Hose ging und „bullying“ war zwar damals kein Begriff, aber gehänselt wurden die Aussenseiter schon damals.

Aber kommen wir zum Thema zurück.

Ich habe ein Leben lang viel Geld ausgegeben für Naturheilmittel und andere Dinge die Heilung versprachen, die die nahezu stete Unruhe dämpfen, Ängste verschwinden und die Depression in die Wüste schicken hätten sollten. Würde ich heute all dieses Geld zurück bekommen, ich könnte mir eine Villa in bester Lage am Meer kaufen. Oder zumindest ein gemütliches Haus.

Einige halfen durchaus temporär, aber Heilung brachten sie nicht und die Linderung hielt sich je nach Schweregrad der Episode, mehr als in Grenzen.

Selbst das viel gepriesene Johanniskraut konnte mich nicht vor den Talfahrten retten und erst später realisierte ich, dass dies mit der üblichen Standartisierung auf Hypericin anstatt auf Hyperforin zu tun hatte. Denn Hyperforin-Johanniskraut wirkte dann tatsächlich gut. Nicht überragend, aber gut.

Jedenfalls waren es dann gerade meine Hexenausbildung und der Coven, die mich nach langem inneren Widerstand („ich bin doch spirituell, ich praktiziere doch Magie, ich meditiere doch, ich ernähre mich doch gesund,….“) darauf aufmerksam machten, das die Götter einem oft auch helfen, indem sie einem einen guten Therapeuten senden und den Rat geben, sich in professionelle Hände zu begeben anstatt von Kinesiologen zum Homöopathen und zum Handaufleger zu laufen. Die kurzfristig durchaus halfen, aber eben, nur kurzfristig…

Und ich folgte dem Rat, suchte mir einen Therapeuten und entschloss mich dann auch (ich habe darüber vor langer Zeit bereits einmal geschrieben) zu einer Behandlung mit einem modernen Antidepressiva das denn, nach Anlaufschwierigkeiten wegen meines Dickschädels, auch wirkte und während einem Jahr (später dann noch einmal ein Jahr) zu einem guten Helfer wurde der mir zeigte wie es sich anfühlte ohne die stete Unruhe, die extreme Emotionalität und die „Schwarzen Löcher“ zu leben, die meine Sehnsucht nach einem permanenten Aufenthalt in der Anderswelt so intensivierten.

Als dann die ADHS Diagnose kam probierte ich auch die so verschriene „Teufelsdroge“ Methylphenidat und erzielte gute Ergebnisse mit ihr. Und auch wenn ADHS (bei mir war es eher ADS, denn meine Hyperaktivität richtete sich nach Innen und die Gefühle gegen mich) in der Spirit Szene als „nicht existent“ gilt und auch mein Therapeut meinte, es sei eine Zusammenfassung von Symptomen die aber letztlich zu einem Dopaminmangel führten, so klärte die intensive Auseinandersetzung damit auf spiritueller und physischer Ebene sehr viele Fragen.

Ich habe viel gelernt durch den Umgang mit diesen Zuständen. Kenne mich mit natürlichen Helfern inzwischen besser aus als die meisten Mediziner und bin froh hat man mich nicht als Kind diagnostiziert und behandelt denn, und auch das steht ausser Frage, als Kind ist man dann oft tatsächlich Opfer der Medizin und das heutzutage viele gesunde, aktive und feinfühlige Kids einfach mit Medikamenten ruhig gestellt werden, anstatt sich auszutoben und Kind sein zu dürfen, das ist ein trauriger, zeitgeistiger Fakt, und hier gebe ich der „Szene“ durchaus recht.

Aber diese Krankheiten generell in Abrede zu stellen ist arrogant.

Genauso arrogant wie jene Schulmediziner die Spirit und Alternativ-Therapien in jedem Fall ablehnen. Hier ist dann keiner besser als der Andere. Punkt!

Das Potential liegt bei schweren Fällen (und eigentlich generell) in einer Zusammenarbeit. Meine Spiritualität konnte sich jedenfalls während der Unterstützung durch die Therapie sogar festigen. Denn plötzlich konnte ich die Liebe der Göttin auch annehmen anstatt mich zu verkriechen und ihre Stimme auszublenden. Ich erfuhr so die heilende Kraft der Meditation und konnte endlich die frei gewordene Energie dazu nutzen, Heiltechniken zu lernen, zu etablieren und vor allem Linderung zuzulassen.

Und ich bin heutzutage sehr froh, sowohl in der Natur als auch in der Medizin Hilfe holen zu können und selbst entscheiden zu dürfen, was gerade richtig ist für mich. Das ist ein Privileg das auf Erfahrung und Achtsamkeit beruht und dem Glück immer gut begleitet zu sein. Durch Spirit und Menschen die mit mir durch dick und dünn gehen (auch wenn man sich während depressiver Episoden sehr alleine fühlt).

Ebenso wichtig: lernen anzunehmen. Die Depression und seine Angst umarmen anstatt sie in die Wüste schicken zu wollen. Die Erfahrungen ehren (es liegt ein grosses Lehrpotential in ihnen) und zu wissen das man im Tief eine sehr dunkle Brille aufhat. Und auch nicht jeder dann so fühlt wie man selbst und das nachvollziehen kann was sich da im Innen abspielt. Und egal wie man sich gerade fühlt. Es wird vorüber ziehen…

Auch darüber schreibe ich bald ein wenig mehr…

Im zweiten Teil dieses Beitrages werde ich ein paar pflanzliche Helfer vorstellen, die sowohl bei AD(H)S als auch bei Depression und Angst sehr gute Dienste leisten und in leichten bis mittelschweren Fällen durchaus helfen können (am besten in Verbindung mit Meditation, viel Natur, Ritual, Ernährung und ein wenig Disziplin)

Bright Wishes

Ich habe das Thema in den letzten Jahren bereits öfters hier aufgegriffen und ähnliche Beiträge geschrieben. Aber es erscheint mir wichtig, immer wieder darüber zu schreiben, da sich viele Dinge in der Öffentlichkeit kaum verändert haben und ebenso immer mehr Menschen mit dem Thema konfrontiert sind.

Kommentar hinterlassen