Conversations with God – Der Film

conversationsWer die Bücher von Neal Donald Walsch gelesen hat weiss um ihre wunderbare Aussage und auch wenn böse Zungen behaupten, er hätte seine Botschaften von Gott aus dem „Seth Material“ von Jane Roberts zusammengetragen oder den typisch amerikanischen Schreibstil kritisieren so bleiben die ersten drei „Gespräche mit Gott“ Bände für mich eine hervorragende und überwältigende Leseerfahrung die das Sein und seine Realität leicht verständlich, humorvoll und voller Herz erklären und erzählen. Der Titel kann leicht auf die falsche Fährte führen, denn anstatt „Gott“ könnte man genauso „Göttin“ „Universum“ oder „Leben“ einflicken und die Bücher räumen mit Dogmen, Kirchen und anderen Dingen letztlich gar auf, wenn man die Philosophie der „Reality Creation“ und Erfahrung integriert. Schon lange vor „Bleep“ war diese Essenz für jedermensch leicht verständlich Hauptbestandteil der „Gespräche mit Gott“ Bücher. Was jedoch hat der Film zu bieten und wie fängt er den Dialog ein. Und will er das überhaupt?…..Die Antwort ist „Nein“, was das Projekt jedoch nicht zwangsläufig schlecht oder misslungen macht: im Gegenteil.

Regisseur Stephen Deutsch verfilmte mit „Conversations With God“ Teile der Lebensgeschichte Neal Donald Walschs mit Fokus auf seine Zeit als Obdachloser, in dem ihm viele kleine Wunder wiederfuhren die andere vielleicht als „Zufälle“ ebenso täglich erleben.

Gerade als er seinen Sprung zurück in die Gesellschaft wieder geschafft zu haben scheint, er Job und Wohnung bekommt, droht alles wieder zusammenzubröseln und depressiv sowie zurück auf den Boden befördert bekommt er in tiefster Verzweiflung plötzlich die Antworten auf seine Fragen aus denen in weiterer Folge die besagten und bekannten Bücher hervorgehen, die Walsch zum wohlhabenden Mann machen.

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Deutsch schafft in seinem Film eine sehr melancholische Atmosphäre in wunderschönen Bildern. Niemals zeichnet er Walsch als Übermenschen oder gar „anders“, im Gegenteil, erhält man das Bild eines oft grantigen und Energielosen, im Selbstmitleid versinkenden Charakters, der von Henry Cerny überzeugend dargestellt wird.

Wer die Bücher nicht kennt, dem mögen die kurzen Dialogauszüge die in den Film integriert wurden, etwas pathetisch vorkommen. Somit fangen sie ein stark beschränktes Bild der Fülle und des Humors, vor allem der Grundaussagen ein und mögen manchen auf die falsche Fährte führen.

Henry Lake smallTrotzdem packt der Film durch Atmosphäre, sowie überzeugende Darsteller. Es ist ein relativ stiller Film in leicht depressiver Atmosphäre, doch die Menschlichkeit die durch andere Charaktere immer wieder vermittelt wird und die subtil ironische Darstellung eines Mannes der sich zu sehr aufs negative fixiert lässt einen nicht kalt.

„Conversations With God“ (startet hier im Herbst im Kino“) kann als Film bestehen und ist wohl als spirituelles Drama zu bezeichnen. Man fühlt sich wohl und hat während des Abspanns ein gutes Gefühl. Über den leisen Pathos kann man hinwegsehen, so richtig verstehen jedoch wird man einiges erst dann, wenn man sich auf seine drei Bücher eingelassen hat. Und die lege ich seit einigen Jahren sowieso jedem ans Herz der auf leichtfüssige Art sich der Mysterien des Lebens erinnern möchte. Wenn er nicht gerade eine Aversion gegen den amerikanischen Stil der Werke hegt.

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