CD-Tipp: Simon Webbe: “Grace”

Simon WebbeAlso er sieht nicht nur lecker aus, er kann auch noch singen, der Simon Webbe. Bereits sein erstes Album „Sanctuary“ kreiselt immer wieder regelmässig in meiner CD-Schleuder, vor allem weil mir der Ohrwurm „Dont Worry“ ständig in mancher Situation als Aufsteller gelegen kommt, nein auch sein neues Werk „Grace“ hat sich einen Platz unter meinen Lieblings-CDs erschwindelt. Erschwindelt deshalb, da die Unterschiede zum Erstling nur gering ausfallen und somit eher von einer Fortsetzung denn von einem Neuling die Rede sein sollte. Da „Sanctuary“ allerdings nur ein mittelmässiger Erfolg war, befinde ich diesen konsequenten Schritt der Stil-Beibehaltung als sehr mutig.

Wie schon der Vorgänger, so schmeichelt sich auch „Grace“ wieder mit leichtem, stellenweise gitarrenorientiertem Pop in die Gehörgänge. Soul- und Gospeltendenzen, aber auch ein Hauch von Blues der im poppigen Gewand fast untergeht, würzen die 12 Titel. Nunja, über das Pseudo-Spiritual-Image des Sängers mag man hinwegsehen, bei dem Aussehen. In den Songs selbst ist dies weniger spürbar als in den Bildern die das Booklet begleiten.

So kommen Songs wie „Coming Around Again“ oder „Seventeen“ mit eine leichtfüssigen Grazie daher wie man sie bisher nur von Des’ree kannte, wenn sich noch jemand an sie erinnert (ich durfte sie zweimal in meinem Leben interviewen und erinnere mich immer noch an sie als engelsgleiches und herzliches Wesen mit Tiefgang und Ausstrahlung).

Engelhaftigkeit ist das Letzte das ich bei Webbe wittere, und da kann die Plattenfirma noch so am Image feilen, aber seine Musik trifft einen Nerv bei mir und ich höre sie gerne im Hintergrund oder lasse einige Songs selektiv als Gemütsaufheller kreiseln. Und so lege ich die Scheibe all jenen ans Herz die gute Popmusik mögen, die Seal und Des’ree klasse finden und einfach allen die mal etwas anderes als das übliche Popgedudel hören möchten.

Simon Webbe sieht gut aus und liefert gute Arbeit ab. Superstar wird er vermutlich keiner, aber für ne dauerhafte Karriere mag es reichen. Doch wer weiss. Bei Madonna lag ich vor über 20 Jahren auch falsch *g*…

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