Britannia: Fantasy mit History-Nonsens

Okay, ich kann noch keine wirkliche Meinung über die neue Fantasy-Serie „Britannia“ abgeben, da ich erst die erste Folge gesehen habe. Aber eines fiel mir gestern bereits unangenehm auf: die keltischen Druiden glänzen durch eingeritzte nordische Runen, und das ist – bei aller Liebe – totaler Nonsens.

Die Serie spielt offiziell im Jahr 43 und handelt von einem Einmarsch der Römer dem sich die Kelten, geführt von ihrer Druiden-Kaste, entgegenstellen. Dabei sticht eines ins Auge: die Druiden hier sind vom Auftreten her wesentlich näher an der Realität als in jenen Geschichten, in denen man sie mit wallenden Bärten und weissen, wehenden Gewändern darstellt. Das der Ober-Druide Veran ein wenig aussieht wie Nosferatu (Vampir), ist dann aber auch so ein bisschen speziell.

Bemalt, wild, beritzt mit magischen Symbolen und durchaus archaisch kommen die Druiden hier den wenigen bekannten Überlieferungen dann doch etwas entgegen.

Wenn diese Symbole nicht überwiegend nordische Runen wären!

Ein System das – zu dieser Zeit – dort sicher nicht eingesetzt wurde und das man erst durch den wesentlich späteren Einmarsch der Angelsachsen kurzfristig (da zu dieser Zeit die Christianisierung schon voll im Schuss war) näher kennenlernte auf der Insel.

Klar: „Britannia“ erhebt keinen Anspruch auf  historische Fakten und zielt klar auf den Fantasy Bereich ab. Aber ehrlich: wenn man schon die Kelten in den Mittelpunkt einer solchen Saga stellt, dann kann man sich doch zumindest ein bisschen Mühe geben?

Generell war die erste Folge ein wenig „cheesy“, aber wenn man anderen Reviews Glauben schenken darf, dann wird die Serie ab der dritten Episode durchaus unterhaltsam. Deshalb, und auch aus Interesse, werde ich sicher weiter schauen und in den nächsten Wochen ein eigenes Review dazu veröffentlichen.

Derzeit ist die Serie via SKY und Amazon Prime (nicht in allen Ländern verfügbar) zu sehen. Ich bin gespannt darauf, wie sehr man noch das historische Fettnäpfchen fröhlich durchtrampelt. Im Netz jedenfalls stösst „Britannia“ auf sehr gemischte Reaktionen. Und das kann man durchaus nachvollziehen.

Visuell ist sie jedenfalls klasse, das ist unbestritten

 

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