Hier wird nicht geschlurft: Hollywood goes „World War Z“

So, jetzt ist er also draussen, der Trailer zu „World War Z“, dem Film nach einer Buchvorlage die zu meinen absoluten Lieblingsbüchern der letzten Jahre zählt (siehe mein älterer Beitrag) und die mich absolut gefesselt und erschreckt hat. Vor allem wegen des Spiegels den der Roman in Form einer Pseudodokumentation unserer Gesellschaft vorhält und einiger wirklich bedrohlicher Szenarien. Das Buch löste bei mir ein Interesse für dieses Genre aus, das mich bis heute fesselt. Natürlich war ich sehr neugierig auf die ersten Bilder von Marc Fosters Version der Buchvorlage und nervte mich vorab schon ein wenig als klar wurde, das der Schweizer Regisseur aus der langsamen aber in der Masse unaufhaltsamen Bedrohung der lebenden Toten eine hektische Achterbahnfahrt machen wird, die ihr Vorbild wohl eher in „28 Days Later“ als in Romeros „Dawn of the Dead“  fand. Jetzt wo der ganze Trailer draussen ist, bin ich etwas zerrissen, denn einerseits sieht er – aus meiner Sicht – wirklich klasse und apokalyptisch aus, doch es ist noch nicht abzusehen wie weit der Film – der auf einem fiktiven Charakter aufbaut der NICHT aus der Buchvorlage stammt – die kritischen Aspekte und die Fehler in Politik und Gesellschaft die letztlich zur Katastrophe führen aufgreifen wird. Im Buch wäre diese Infektion nämlich noch aufzuhalten gewesen und es liegt an äusserst menschlichen Faktoren, dass das Unglück solche Ausmasse annimmt. Mit den schnellen Zombies der Filmversion ist das anders, denn hier ist es letztlich logisch das sich der verantwortliche Virus aufgrund der Dynamik der Untoten rasch verbreiten würde. Des Weiteren glaube ich, das die Drehbuchschreiber fleissig bei anderen Autoren geklaut haben. So erinnerten mich einige Bilder des Trailers an die actionorientierte Buchserie „The Gathering Dead“ von Stephen Knight und das in einigen Bereichen nahezu 1:1. Dass die Fans der Buchvorlage weltweit gerade völlig negative Kommentare ablassen finde ich etwas übertrieben, denn es werden bereits Dinge angenommen die sich aufgrund dieser Ausschnitte schlicht noch nicht bewerten lassen. So kann kein Mensch jetzt schon sagen, dass der sozial- und gesellschaftskritische Touch wirklich weggelassen wird. Erst kucken, dann motzen (oder auch nicht) ist diesbezüglich mein Motto. Und so werde ich mich mit voreiliger Kritik zurückhalten, mich auf den Start nächstes Jahr freuen und bis dorthin einfach amüsiert die massiven Internet Rants beobachten. Marc Foster ist in jedem Fall ein anspruchsvoller Regisseur und Brad Pitt wird letztlich auch wissen wo er seine Kröten und sein Talent hineinsteckt.

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